Roseggerbund Waldheimat-Krieglach
Franz Preitler: "In Rosegger bin ich nicht vernarrt"

Franz Preitler: "Der Roseggerbund ist keine One-Man-Show. Als Team haben wir die Literatur als gemeinsamen Nenner." | Foto: Andreas Ebner
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  • Franz Preitler: "Der Roseggerbund ist keine One-Man-Show. Als Team haben wir die Literatur als gemeinsamen Nenner."
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Franz Preitler ist neuer Obmann des Roseggerbundes. Was er mit Rosegger am Hut hat, verrät er der WOCHE.

Obmann des Roseggerbundes! "Wenn man mich das vor 20 Jahren gefragt hätte, hätte ich abgewunken. Und jetzt bin ich es tatsächlich!" So kommentiert der Mürztaler Autor Franz Preitler, der in Graz und Langenwang lebt, sein jüngstes Engagement. Im WOCHE-Interview erklärt er, warum er nun in die Fußstapfen des fast schon legendären Hans Reischl steigt.

Warum ist ein "heutiger" Autor in den "gestrigen" Rosegger vernarrt?
Franz Preitler: Ich bin sicherlich nicht vernarrt in Peter Rosegger. Und Rosegger ist auch kein "Gestriger". Ich bin seit meiner Kindheit stets auf ihn gestoßen. Durch's Schreiben hatte ich die Gelegenheit, mich mit den Werken Roseggers intensiv zu beschäftigen. Ich sehe sowohl die Person als auch seine Werke in einem kritischen Licht.

Inwiefern kritisch?
Man muss Rosegger als Kind seiner Zeit sehen. Er hat so manche Zeitzeichen wohlwollend mitgetragen, die andere Autoren sehr wohl als gefährlich erachtet haben. Er hat im Heimgarten die Landflucht kritisiert, wie wohl er selbst vom Alpl nach Graz ausgewandert ist. Aber! Er war ein Visionär, der viele Dinge des Umbruchs vorhergesehen und auch davor gewarnt hat. Er hat die Zeit des Umbruchs in die Industrialisierung in allen Facetten festgehalten und er hat das harte Leben auf dem Land sozusagen für die Ewigkeit dokumentiert.

Sehen Sie sich als modernen Peter Rosegger?
Peter Rosegger wurde vielfach in die Schublade eines Heimatdichters gesteckt, darüber ließe es sich trefflich diskutieren. Ich für mich kann behaupten: Ich bin kein Heimatdichter. Aber ich schreibe über meine Heimat. Was mich mit Rosegger verbindet: Erst durchs Schreiben habe ich mich regional gefunden.

Wie sehen Sie Ihr Wirken im Roseggerbund?
Meine Motivation ist die Literatur. Es ist mein Anspruch, mehr Literatur in den Roseggerbund und ganz speziell in den Federstiel, dem Magazin des Roseggerbundes, zu bringen. Ich sehe die Literatur ganzheitlich. Wir werden regionalen Autoren eine Plattform bieten, wir werden uns mit Verlagen vernetzen, damit diese Autoren auch einen Verlag finden und wir wollen die motivierte Jugend einbinden. Es wird Blogs geben und warum nicht einmal an einen Poetry Slam denken? Und ganz wichtig ist mir der regionale Buchhandel, da wird es verstärkt Aktionen geben, um diesen zu stärken.

Sie werden aber jetzt im Roseggerbund nicht alles niederreißen?
Nein, ganz und gar nicht! Der Roseggerbund ist gut aufgebaut und etabliert. Altbewährtes werden wir weiterführen. Über den Federstiel, den es auch weiterhin geben wird, haben wir schon gesprochen. Es wird die Roseggerwochen weiterhin geben, ebenso die Adventgala.

Sie werden bei der konstituierenden Sitzung Ende März auch neue Gesichter in den Roseggerbund einführen. Wie teamfähig Sind Sie?
Der Roseggerbund ist beileibe keine One-Man-Show. Wir sind ein 14-köpfiges Team, jeder hat ganz besondere Fähigkeiten, die er einbringen kann. Mit unserer guten Vernetzung wollen wir den Rosegger nach außen tragen – warum nicht auch international machen? Was ich unbedingt noch anbringen möchte: Meinem Vorgänger Hans Reischl gebührt der größte Dank: für die vorbildliche Übergabe und für die große Hilfsbereitschaft.

Franz Preitler: "Der Roseggerbund ist keine One-Man-Show. Als Team haben wir die Literatur als gemeinsamen Nenner." | Foto: Andreas Ebner
"Ich trete in große Fußstapfen": Franz Preitler mit seinem Vorgänger Hans Reischl. | Foto: Andreas Ebner
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