Geburt der Kunstschaukel
Kunst darf sich im Mürztal hochschaukeln

Gerhard Kubassa und Bernhard Almer erklären die Struktur der "Kunstschaukel Mürztal". | Foto: Hackl
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Der Verein "Kunstschaukel Mürztal" startet mit einer Sommerakademie von 17. Juli bis 5. August im Lehrlingshaus der Landesberufsschule in Mitterdorf.

MÜRZTAL, ST. BARBARA. Nein! Es ist kein "Wer bastelt mit". Die neu gegründete Kulturinitiative "Kunstschaukel Mürztal" startet mit 21 breit gefächerten Kunstkursen innerhalb von drei Wochen in den Kulturbetrieb.

Künstlerischer Leiter ist der Mürzzuschlager Künstler Gerhard Kubassa: „Das Mürztal gilt auf der Landkarte für künstlerische Aktivitäten als weißer Fleck“, sagt Gerhard Kubassa, er selbst betreibt in Mürzzuschlag eine Galerie, arbeitet in seinem Atelier in Hönigsberg und hat vor allem mit seinen „wachsenden Körpern“ Bekanntheit erlangt. 

Der "Hausherr" der Sommerakademie ist Bernhard Almer, er leitet das Lehrlingshaus der Wirtschaftskammer, eingebunden in den Campus der Landesberufsschule. Hier werden auch sämtliche Kurse der Sommerakademie im Innen- und Außenbereich stattfinden. Die Kursteilnehmer werden hier auf verköstigt und untergebracht.

Die Macher der "Kunstschaukel": Jennifer Schoberer, Heike Dobrovolny, Gerhard Kubassa, Michael Sticher und Bernhard Almer | Foto: Verein Kunstschaukel
  • Die Macher der "Kunstschaukel": Jennifer Schoberer, Heike Dobrovolny, Gerhard Kubassa, Michael Sticher und Bernhard Almer
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Bernhard Almer hat immer schon so eine Sommerakademie im Kopf gehabt: "Wir suchen länger schon nach einer Nutzung des Hauses in den Sommermonaten. Gerade für Kurse und Seminare ist das Haus bestens geeignet."

Zeitgleich die Sommerakademie im Kopf

Dass er bei einer Vernissage zufällig mit Gerhard Kubassa ins Gespräch gekommen ist, und er ihm von einer Sommerakademie im Mürztal vorgeschwärmt hat, hat das "Ideenfass" wahrlich zum Überlaufen gebracht. Aus der Idee wurde eine Gruppe Gleichgesinnter – mit den Protagonisten Bernhard Almer, Jennifer Schoberer, Michael Sticher und Heike Dobrovolny – daraus bildete sich die "Kunstschaukel – und daraus kristallisierte sich die Sommerakademie heraus – und jetzt steht das Programm fest:

Durchs Programm

So kann man etwa verschiedene Arten der Street-Art-Szene und den Umgang mit der Sprühdose von Benjamin „sizetwo“ Höfler lernen, einem Insider der Graffiti-Szene. Oder man lässt sich von Ines Reiger Worten „Es muss viel mehr gesungen werden...“ motivieren, einer Lehrenden für Jazzgesang an der Musikuni Wien und Graz und Ö1 Musikjournalistin. Oder man übt das Verfassen und Vortragen von Poetry Slam Texten von dem Bestselllerautor Omar Khir Alanam.

Der Kurs „Graffiti – Vom Papier auf die Wand“ wird von Benjamin "sizetwo" geleitet. | Foto: sizetwo
  • Der Kurs „Graffiti – Vom Papier auf die Wand“ wird von Benjamin "sizetwo" geleitet.
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Voraussetzung für die Teilnahme sind fünf Tage Zeit, denn so lange dauern die Kurse, die im Juli und August stattfinden werden.
Teilnehmen darf jeder, der irgendeinen künstlerischen Hintergrund mitbringt. Anmelden kann man sich ab sofort auf der Homepage www.kunstschaukel.at.
"Die Unterbringung im Haus ist nicht zwingend, aber durchaus empfehlenswert, denn hier wird ein reger Austausch zwischen Gleichgesinnten stattfinden", erklärt Bernhard Almer.

Der Kunst eine Heimat geben

"Heb ab", so das Motto der Kunstschaukel. Abheben soll demnach auch die Kunst- und Kulturschiene im Mürztal. Spezialisieren will man sich auf den Bereich der angewandten Kunst, also Durchführung von Seminaren und Workshops. Eigene Veranstaltungen sind vorerst keine geplant. "Während der Sommerakademie wird es jeden Donnerstag am Abend eine offene Veranstaltung geben, bei dem Besucher einen Einblick ins künstlerische Wirken der Kursteilnehmer erhalten", erzählt Kubassa.

Bernhard Almer führt durch den weitläufigen Komplex des Lehrlingshauses an der Landesberufsschule in Mitterdorf. | Foto: Markus Hackl
  • Bernhard Almer führt durch den weitläufigen Komplex des Lehrlingshauses an der Landesberufsschule in Mitterdorf.
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Die Sommerakademie soll nichts Einmaliges sein. "Unser Ziel ist es, Kulturarbeit und das Schaffen von Kunst langfristig im Mürztal zu verankern", sagt Bernhard Almer, der ein großes Faible für die Kunst in sich trägt. Es kann durchaus sein, dass sich die Kurse auch auf Oster- oder Herbstferien ausweiten. Der Versuchsballon "Sommerakademie 2022" ist gestartet, "jetzt hoffen wir auf zahlreiche Anmeldungen", so Gerhard Kubassa.

Und wie ist man auf die Schaukel gekommen? „Die Kunstschaukel soll für einen Perspektivwechsel stehen, denn Kunst bedeutet in Bewegung bleiben. Schaukeln ist Bewegung, niemals statisch“, sagt Kubassa.

Und wer weiß: "Vielleicht entsteht hier am Gelände einmal eine Schaukelwiese mit unzähligen Schaukeln verschiedenster Bauart und Größe." Dem Bernhard Almer gehen die Ideen scheinbar nie aus – und dem Gerhard Kubassa nicht die Kursleiter: In meinem Pool habe ich rund Künstler aus dem In- und Ausland, die dafür in Frage kommen würden".

Mehr Infos zur Sommerakademie und zur "Kunstschaukel Mürztal" gibts hier


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