Gegen Hass und Fremdenfeindlichkeit
Miteinander in Kindberg

Der Kindberger Bürgermeister Christian Sander erklärte beim Workshop die Vorgehensweise der Stadtgemeinde. | Foto: Hackl
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In Kindberg hat sich in den vergangenen Wochen die Initiative "Miteinander in Kindberg" formiert. Ziel und Zweck ist das Bemühen um ein gemeinsames Miteinander rund ums Flüchtlingsheim.

KINDBERG. Keine Gräben aufzumachen, die Menschen auf der Flucht frühzeitig in die Stadtgemeinschaft einzubinden, um gemeinsam erste Schritte einer Integration zu beginnen. Und natürlich auch um zu helfen und unterstützen, wenn Hilfe benötigt wird – das sind die Beweggründe der Initiative "Miteinander in Kindberg". In Workshops soll erarbeitet werden, wie man am besten zu diesem "Miteinander" kommt, sei es in Begegnungszonen, einem Begegnungsfest, gemeinsamen Deutschunterricht, schnelle Hilfen für alle Lebenslagen (Sachspenden, Deutschunterricht, moralische Unterstützung, usw.)

"Weiters wollen wir als Gruppe auch die öffentliche Meinung steuern, in dem wir Lebensgeschichten von Menschen auf der Flucht erzählen, in dem wir darüber berichten, warum sie auf der Flucht sind - und wir wollen Falschnachrichten und Hassmeldungen entgegentreten", erzählt Judith Doppelreiter, die bis zum Jahresende noch Stadträtin in Kindberg und zuständig für Sozialbelange war. Jetzt wurde sie von der Stadtgemeinde dazu auserkoren, einen bunten Haufen an engagierten Personen zusammenzurufen, zu bündeln und ein bisserl Ordnung in die Bewegung zu bringen – in der Gruppe vertreten sind Mitglieder der Bewegung "Miteinander in Kindberg", die sich 2015 anlässlich der großen Flüchtlingsbewegung gegründet hat, weiters Mitglieder der Caritas, der evangelischen und katholischen Kirche sowie ein weiterer Personenkreis von sozial engagierten Personen.

Rund 50 Asylwerberinnen und -werber werden derzeit im ehemaligen Landespflegeheim betreut.  | Foto: Hofbauer
  • Rund 50 Asylwerberinnen und -werber werden derzeit im ehemaligen Landespflegeheim betreut.
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Bei der Auftaktveranstaltung im Volkshaus Kindberg waren unter anderen Bürgermeister Christian Sander, Mitglieder des Gemeinderates, die Leiterin der Bundesbetreuungseinrichtung im ehemaligen Landespflegeheim Marina Dopler, BBU-Regionalleiter Otmar Roschitz sowie Vertreter des Vereins Zebra.

Erste Projekte angedacht

In ersten Arbeitsgruppen wurden bereits die Themenbereiche wie "Asyl in Kindberg – wie kann das Miteinander funktionieren?", "Was bedeutet eigentlich Integration?" und "Kommunikation als Waffe gegen Hass und Hetze" diskutiert und erste umsetzbare Projekte skizziert.

Angedacht sind Begegnungsfeste mit gemeinsamen Kochen und Musizieren, gemeinsamer Sport, wie zum Beispiel Fußballspielen oder eigene Frauenrunden. "Begegnungen in allen Formen ermöglichen", hat es ein Teilnehmer ausgedrückt. In weiterer Folge sollen auch örtliche Vereine eingebunden werden. 

Es wird auch Diskussionsveranstaltungen geben, bei denen auch anderslautende Meinungen abgeholt werden sollen. 

Transparenz schafft Vertrauen: Im Bild eine Informationsveranstaltung für Anrainerinnen und Anrainer im Volkshaus Kindberg, um sich über die Asylunterkunft zu informieren. | Foto: Hofbauer
  • Transparenz schafft Vertrauen: Im Bild eine Informationsveranstaltung für Anrainerinnen und Anrainer im Volkshaus Kindberg, um sich über die Asylunterkunft zu informieren.
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Bürgermeister Christian Sander: "Mich freut, dass sich eine bunte Gruppe an verschiedensten Persönlichkeiten zusammengefunden hat, die etwas Positives für die Stadt Kindberg bewegen möchte."

Zahlen & Fakten

Der Verein Zebra, der mittlerweile 30 Gemeinden in der Steiermark in Integrationsfragen berät, kam mit Zahlen und Fakten: Im Jahr 2022 wurden rund 112.000 Asylanträge gestellt; nicht inkludiert die 91.000 Menschen aus der Ukraine, die in Österreich registriert worden sind.
89.000 Asylanträge wurden bearbeitet, 16.000 davon erhielten schutzgewährende Entscheidung wie positiven Asylbescheid oder subsidiären Schutz.
Die Meisten Menschen, die auf der Flucht sind kommen aus Afghanistan, gefolgt von Indien und Syrien, wobei es für Inder kaum eine Chance auf Asyl gibt.

Christian Theiss von Zebra brach die Zahl der Flüchtlinge auf Kindberg herunter: "90.000 Menschen in der Grundversorgung bedeuten ziemlich 1 Prozent der Gesamtbevölkerung Österreichs. In der Steiermark kann man die 10.669 Flüchtlinge ebenso mit 1 Prozent der Bevölkerung beziffern, in Kindberg würden 80 Menschen in der Flüchtlingsunterkunft ebenso rund ein Prozent der Gemeindebewohner bedeuten."

Mehr Infos über den Verein Zebra gibt es hier

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