Nachhaltige Hilfe über ein Jahrzehnt
Seit zehn Jahren unterstützt der Mitterdorfer Gerhard Gindl mit seinem Team Entwicklungsprojekte in Afrika.
Ein Urlaub in Ostafrika, all-inclusive, alles perfekt organisiert. Ein einschneidendes Erlebnis für den Mitterdorfer Gerhard Gindl: "Die Menschen dort haben nichts gehabt, haben neben unserem Hotel aus den Wasserpfützen getrunken." Gerade seine Elektro-meister-Prüfung abgeschlossen, setzt er sich 2006 ein festes Ziel: Er möchte diesen Menschen helfen. "Ich wollte etwas machen, wo ich mein Fachwissen einsetzen, es weitergeben kann", erklärt Gindl.
Über zehn Projekte
2008 gründete er den Verein "Life Earth", zur Förderung von Entwicklungsprojekten in Afrika mittels praktischer und finanzieller Hilfestellung. Der Kindberger Verein unterstützt mittlerweile über zehn Projekte in den Bereichen Medizin, Technik, Bildung und Sozialarbeit in Tansania, Uganda und Kenia. Das Team besteht aus sieben aktiven und 120 unterstützenden Mitgliedern. In den zehn Jahren konnten insgesamt 1.000.000 Euro an Spenden für Hilfsprojekte verwendet werden.
Wie alles begann
2005 lernte Gindl Anton Stadler aus Graz kennen, der eine Berufsschule in Tansania unterstützte, wo auch Elektroinstallateure ausgebildet werden. Die Stromversorgung in diesem Land ist problematisch. Über das öffentliche Netz gibt es lediglich ein bis zwei Stunden Strom am Tag. Gindl schulte die Lehrer im Bereich Elektrotechnik allgemein und im Bereich der Photovoltaik-Technik, erstellte Konzepte wie die Ausbildung der Photovoltaik-Techniker ablaufen soll. Bei der Berufsschule wurde ein Übungsplatz mit einer Testanlage gebaut, wo Studenten die Grundlagen für den Aufbau von Photovoltaik-Anlagen praktisch üben können. Die erste Photovoltaik-Anlage wurde 2007 für ein Health Center in Kwalukonge, Tansania, errichtet. Mittlerweile hat "Life Earth" mit Berufsschullehrer Samson Lyimo vor Ort einen Techniker, der sämtliche technische Anlagen des Vereins betreut und wartet.
Augen-Camps
Neben der Ausbildung von Photovoltaik-Technikern und der Installation von Anlagen in Grund- und Berufsschulen sowie Photovoltaik-Anlagen zur medizinischen Grundversorgung in Spitälern organisierte "Life Earth" in Kooperation mit verschiedenen Projektpartnern, u.a. mit dem Verein "Sehen ohne Grenzen", bereits neun Augen-Camps in Tansania. Afrikanische Ärzte und medizinisches Personal wurden dafür zusätzlich auch in Österreich ausgebildet, österreichische Ärzte operierten in Afrika. Über 630 Kataraktoperationen konnten bei diesen Projekten durchgeführt, über 5.000 Augenerkrankungen behandelt werden. "Mittlerweile können wir unsere Augen-Camps mit lokalen Fachkräften durchführen. Unser Konzept Hilfe zur Selbsthilfe ging auch hier perfekt auf", sagt Reinhard Klackl, der Obmann des Vereins "Life Earth".
Mehr Infos zum Verein: www.lifeearth.at
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