Validation
Wie mit Demenzkranken umgehen. Mürzer Expertin gibt Tipps.
Die Mürzzuschlagerin Elisabeth Pfeifer gibt wöchentlich Tipps im Umgang mit Demenzkranken.
Laut dem Bundesministerium für Gesundheit leben in Österreich bis zu 130.000 Menschen mit irgendeiner Form der Demenz. Aufgrund des kontinuierlichen Altersanstiegs in der Bevölkerung werde sich diese Anzahl bis zum Jahr 2050 verdoppeln. Die WOCHE Mürztal nimmt sich dieser Thematik an und hat mit der Mürzzuschlagerin Elisabeth Pfeifer eine wahre Expertin an der Seite, die die WOCHE wöchentlich mit Tipps im Umgang mit Demenzkranken versorgt.
"Demenz-Café" und Seniorenzentrum
Elisabeth Pfeifer ist diplomierte Krankenschwester, arbeitet seit 20 Jahren mit Senioren, hat in einem Hospiz und einem Altersheim gearbeitet. Sie bietet drei Mal in der Woche Tagesbetreuung für Senioren im Pfarrsaal Hönigsberg an. Außerdem veranstaltet Pfeifer alle 14 Tage in der Stadtbücherei Mürzzuschlag ein "Demenz-Café" als Anlaufstelle für Angehörige. Die Mürzerin hat zudem eine eigene Validations-Ausbildung. Validation ist eine Kommunikations- und Umgangsform, die hauptsächlich für alte desorientierte Menschen entwickelt wurde. Durch Einsatz von verbalen und nonverbalen Techniken wird versucht, die Würde alter Menschen zu erhalten und ein Zurückziehen zu verhindern. "Es geht darum, die Welt des Demenzkranken zu akzeptieren und zu verstehen. Darum, das Bedürfnis dahinter zu erkennen", erklärt Pfeifer.
Demenzerkrankung
"Im Bezirk Bruck-Mürzzuschlag wird es im Jahr 2025 laut Prognose etwa 3.000 bis 4.000 Menschen mit einer Demenzerkrankung geben. Die Erkrankten werden immer jünger, das ist ein Phänomen, das seit einigen Jahren immer häufiger auftritt", sagt Pfeifer. Es gibt über 100 verschiedene Demenzformen. Die vier häufigsten sind die Alzheimerdemenz, die Vaskuäre Demenz, die Levy-body Demenz und die Frontotemporale Demenz, die allesamt in ihren Krankheitsbildern unterschiedlich sind.
Wöchentliche Tipps
"In den folgenden wöchentlichen Tipps möchte ich zuerst auf die Prinzipien, die notwendige Grundhaltung und die möglichen Techniken eingehen, um den Umgang mit dementen Angehörigen zu erleichtern. Jede Woche spreche ich eine mögliche Verhaltensweise an und erläutere die dazu passenden Techniken", erklärt Pfeifer.
Der Umgang mit Demenzkranken
Experten-Tipps
*Sprechen Sie langsam und deutlich, schauen Sie Ihrem Gegenüber in die Augen und versichern Sie sich, dass die Person Sie auch bemerkt hat. Demente leben oft in ihrer eigenen Welt und sind mit ihrer Aufmerksamkeit nicht bei Ihnen.
*Nähern Sie sich der Person nicht von hinten. Wenn man schlecht hört und sieht, erschrickt man leicht und bemerkt ein Näherkommen spät.
* Körperkontakt beruhigt, ein fester Händedruck oder eine Umarmung erzeugen das Gefühl, geliebt zu werden.
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