Kunst als politisches Statement
Meinung & Urteil: Iliev + Kleedorfer-Egger + Merta

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Es ist nicht mehr möglich, sich der Politik zu entziehen. Deshalb ist es notwendig sich der Politik zu stellen. Drei Künstler nutzen Kunst als politisches Statement: Ivan Iliev, Ella Kleedorfer-Egger und Regina Merta.

Ivan Iliev: Agnus Dei, das Lamm Gottes, ist Symbol für die Auferstehung Christi. Agnus Homini könnte man als Umkehrung dieser Vorstellung verstehen, sowohl Aufforderung zum Hedonismus als auch Kritik am Hedonismus. Als Aufforderung zum Hedonismus dürfte der Begriff für gläubige Christen ketzerisch klingen. Agnus Homini impliziert aber auch jene Elemente der Aufklärung, die direkt zu den Errungenschaften des Humanismus geführt haben. So vereint Agnus Homini beides: die Aufforderung zu einem mäßigen Hedonismus. Das ist eine philosophische Haltung, die man durchaus mit dem Humanismus gleichsetzen könnte. In Zeiten laufender Lockdowns könnte dieser Begriff auch nostalgische Gefühle an Pre-Cvoid-19 wecken und die Frage aufwerfen: wird 2020 zum Jahre Null einer neuen Zeitrechnung?

Ella Kleedorfer-Egger: Der Jugendstil war der Vorbote einer Wendezeit. Die Monarchien sind zusammengebrochen und Europa hat sich aus dem Schutt, den der I, Weltkrieg hinterlassen hat, weitgehend mit demokratischen Verfassungen wieder aufgerichtet. Leben wir heute wieder in einer Wendezeit wie 1918? So logisch es im Rückblick scheint, dass Demokratien die Monarchien abgelöst haben, so unmöglich scheint es, vorauszusagen, welche Regierungs- und Staatsformen die derzeitige Krise bringen wird. Wir können noch nicht einmal sagen, ob wir vor einem III. Weltkrieg stehen, oder ob wir schon mitten drinnen sind.

„Die rote Lady“, bei oberflächlicher Betrachtung jugendlich unbekümmert, wirft in Wahrheit einen besorgten Blick in die Zukunft. Sie verrät uns nicht, was sie sieht, sondern stellt uns Fragen: Wie siehst du die Zukunft? Wie soll es weiter gehen? Auf welchem Fundament sollen wir aufbauen? Fragen, die uns noch lange brennend interessieren werden!

Regina Merta: Die Corona-Herrschaft führt uns vor Augen was wirklich wichtig ist. Keine Frage, dass die Gesundheit oberste Priorität hat, krank oder tot können wir nicht mehr arbeiten und künstlerisch tätig sein. Menschen als Teil der Natur stoßen an ihre Grenzen. Politiker, Wissenschafter, Ärzte, Pflegepersonal und viele andere Berufe sind gefordert. Doch was folgt auf Corona? "money crash - Hände in Bewegung - Wien - Europa - Welt" thematisiert die Wirtschaftskrise weltweit, die zu eskalieren droht, da zahlreiche Konkurse, steigende Arbeitslosigkeit, Rücksichtslosigkeit, Manipulation, Korruption und Geldentwertung zu befürchten sind.

Die Bilderwelten der Künstlerin erzählen vom Geheimnis Leben und entstehen aus ihrem Innersten, dem sie sich nicht entziehen kann. Ihre kraftvollen, zwischen Figuration und Abstraktion wechselnden, Werke thematisieren das Wunder Mensch, die Liebe, die Natur und das Universum, sind von gesellschaftlicher Relevanz und laden nachdrücklich zur Reflexion ein. Regina Mertas fantasievoll, visionär und zeitkritisch Werke sind in den verschiedensten Techniken erarbeitet.

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