Hilitech Kindberg
Die Hürden eines Ausbildungsbetriebes

Hilitech-CEO Manfred Nagl mit dem jüngsten Neuzugang: Xenia Lackner startet mit der Lehre zur Bürokauffrau. | Foto: Hilitech/Fuchs
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Das Unternehmen Hilitech in Kindberg möchte gerne Lehrlinge ausbilden, nur ist das nicht immer so einfach: Gebraucht werden Modellbauer, doch diesen Beruf gibt es ab Herbst nicht mehr.

KINDBERG. Es kommt nicht alle Tage vor, dass ein Lehrberuf eingestampft wird und nicht mehr ausgebildet wird. Dem Luftfahrtunternehmen Hilitech in Kindberg ist genau das passiert. "Uns ist überraschend der Lehrberuf des Modellbauers abhanden gekommen. Ab September gilt er nicht länger als Ausbildungsberuf. Der Modellbauer war doch sehr gut auf unsere Anforderungen in der Produktion abgestimmt", erklärt Manfred Nagl, CEO der Firma Hilitech in Kindberg.

Hier werden die weltweit leichtesten Kabinensysteme für Business-Jets gebaut. Zu diesem Zweck haben sich die beiden Unternehmen Hintsteiner in Mürzhofen und die F/List GmbH Thomasberg in Niederösterreich zusammengetan. Hilitech firmiert als Joint-Venture-Unternehmen. Die dahinterstehenden Firmen selbst bleiben somit rechtlich und wirtschaftlich eigenständig.

Produziert werden in Leichtbauweise beispielsweise Bordküchen, Duschwannen, Trennwände, Seitenverkleidungen, Toilettensitze, Tische, Sitzverkleidungen. Wir machen eigentlich alles bis auf Sitz- und Couchpolsterungen. Eine der Kernkompetenzen sind sogenannte One-Shot-Cabinets, dazu wurde die Monocoque-Bauweise aus dem Motorrennsport in den Luftfahrt-Kabinenbau transferiert.

Manfred Nagl leitet das Unternehmen Hilitech in Kindberg. | Foto: Martin Meieregger
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Ein neuer Beruf wird gesucht

Laut Manfred Nagl gibt es kein passendes, adäquates Berufsbild. „Wir jedoch sind im Carbonbereich im High-Tech-Leichtbausegment tätig und sind bereit unsere Expertise mit einzubringen, schließlich wollen wir ja auch weiterhin Lehrlinge ausbilden", erzählt Nagl.
Gemeinsam mit der Wirtschaftskammer ist man jetzt auf der Suche nach einem neuen, maßgeschneiderten Ausbildungsangebot.

Lehrlingsausbildung findet bei Hilitech trotzdem statt. Am Montag hat mit Xenia Lackner der erste Lehrling in der Sparte Bürokauffrau eine Lehre begonnen. Mittlerweile werden in der gesamten Firmengruppe 44 Lehrlinge in sieben Lehrberufen ausgebildet.

Weiter forciert werden auch die Kooperationen mit den Schulen in der Umgebung. Intensivere Zusammenarbeit gibt es mit der HTL Kapfenberg, aber auch die umliegenden Mittelschulen und Polytechnischen Schulen nehmen das Angebot von Hilitech an, um sich praktische Erfahrung aus der Luftfahrttechnik anzueignen.

Bei Hilitech in Kindberg werden die weltweit leichtesten Kabinensysteme für Business-Jets gebaut.  | Foto: Martin Meieregger
  • Bei Hilitech in Kindberg werden die weltweit leichtesten Kabinensysteme für Business-Jets gebaut.
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Luftfahrt boomt wieder

Mit dem Personalstand liegt man bei Hilitech mit aktuell 35 Mitarbeitern – davon fünf Lehrlinge – im Plan. "Der Arbeitsmarkt hat sich etwas beruhigt, jetzt kommen auch wieder Bewerbungen herein. Schlimm war es in der ersten Hälfte des Vorjahres. Da hatten wir tatsächlich auf offene Stellen null Bewerbungen."

Auch mit der Auftragslage ist man zufrieden. "Die Nachfrage ist höher, als die Ressourcen und Kapazitäten der gesamten Lieferkette. Die gesamte Branche könnte mehr produzieren, jedoch kämpfen alle mit der Materialverfügbarkeit und den steigenden Produktionskosten", so Manfred Nagl.

Im Detail:

Derzeit werden in der gesamten F/List-Gruppe folgende Lehrberufe ausgebildet:
F/List: Tischler & Tischlereitechniker, Metall- und Zerspanungstechniker,
Mechatroniker, Lackiertechniker, Polsterer
bei Hilitech: Modellbauer und Bürokaufmann/-frau

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