Winterbilanz der steirischen Seilbahnen
"Dieser Februar wird schwer zu toppen sein"

Foto: Pashkovskaya
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330.000 Gäste können nicht irren. Fabrice Girardoni freut sich über einen Rekordwinter am Stuhleck.

Ziemlich genau ein Monat nach Betriebsschluss am 7. April zog Fabrice Girardoni, Geschäftsführer der Stuhleck-Bergbahnen und Obmann der steirischen Seilbahnen, eine positive Winterbilanz.

Fabrice Girardoni, nach so einem traumhaften Winter muss das Herz eines Skigebiet-Betreibers ja frohlocken?
FABRICE GIRARDONI: Ja, tut es tatsächlich. Wir konnten das an sich schon sehr gute Ergebnis des Vorjahres noch einmal toppen, und zwar um rund ein Prozent mehr an Gästezahlen. Bei den Gästezahlen liegen wir bei rund 330.000. An Spitzentagen konnten wir bis zu 6.500 Skifahrer am Tag begrüßen.

Was war der stärkste Monat?
Wir hatten den stärksten Februar aller Zeiten, der März ist trotz bester Bedingungen etwas abgefallen, da war das Wetter schon zu sehr frühlingshaft. Der Dezember war sehr gut, im Jänner kämpften wir anfangs mit dem Wetter und dem vielen Schnee, aber die zweite Jännerhälfte hat alles wettgemacht.

Wird schon für die nächste Saison geplant?
Wir planen an einer Kabinenbahn vom Parkplatz in Spital bis zur Bergstation. Aber bis zur Inbetriebnahme werden schon noch drei Jahre vergehen, wir haben ja keinen Zeitdruck.

Gibt es generell einen Trend zu Gondelbahnen?
Das kommt ganz auf das Skigebiet an, bei sogenannten Wiederholungsfahrten lohnt sich eine Gondel definitiv nicht, da bietet eine Sesselbahn mehr Komfort. Bei hoher Frequenz, bei Mittelstationsbetrieben, bei etwaigem Sommerbetrieb hat eine Gondelbahn zweifellos Vorteile.

Wie fällt die Bilanz für die steirischen Seilbahnen aus?
Ebenfalls überaus positiv. Lediglich fünf von 80 Skigebieten hatten im Jänner Probleme wegen des massiven Wintereinbruchs. Die Zufahrt zum Skigebiet, Lawinengefahr und widrige äußere Witterungsbedingungen sorgten am Präbichl, Niederalpl, Veitsch, Loser und Planneralm für Ausfälle bei den Betriebstagen.

Trotz des vielen Schnees war es einer der wärmsten Winter aller Zeiten. Wie gehen die Seilbahnbetreiber mit dieser Herausforderung um?

Wir müssen die Schlagkraft unserer Beschneiungsanlagen erhöhen. Wenn es uns beispielsweise am Stuhleck schon im November gelingt, eine kompakte Kunstschneedecke zu erzeugen – und solch eine schaffen wir in drei Tagen, dann zehren wir von dieser Schneeauflage bis über den Februar hinaus. Da machen uns Wärmeeinbrüche auch nicht allzu große Sorgen.

Weicht man dadurch vermehrt in den Sommer aus? Oder ist ein Sommergebiet in vielen Regionen zu wenig gewinnbringend?
Sommerbetriebstage haben andere Ursachen als die Klimaveränderung. Hier braucht es das passende Umfeld. Touristische Grundauslastung, hohe Anzahl an Gästebetten, auch im Sommer, ein attraktives touristisches Angebot am Berg – dann macht Sommerbetrieb erst richtig Sinn.

Besteht Ihrerseits ein Interesse am Zusammenschluss von Stuhleck und Semmering?
Das ist kein Thema für uns. Was uns aber schon wehtut, das ist das immer noch geschlossene Panhans-Hotel. Dieses qualitativ hochwertige Hotel hat immer gut situierte Gäste angelockt, von denen natürlich auch wir am Stuhleck profitiert haben.

Foto: Pashkovskaya
Eine schlagkräftige Beschneiungsanlage: "Kanonier" Fabrice Girardoni und eines seiner Schneekanonenbabys. | Foto: Pashkovskaya
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