Schließung
Dorfladen Stanz: Sag zum Abschied leise pfiat di

- Maria Handler (Mitte) und ihr Team haben den Stanzer Dorfladen im Jänner 2018 neu eröffnet. Nun werden die Pforten wieder geschlossen.
- Foto: Koidl
- hochgeladen von Bernhard Hofbauer
Der Stanzer Dorfladen wurde zu wenig genutzt und muss schließen. Der neue Nahversorger soll noch heuer öffnen.
Keine zwei Jahre hat die anfänglich so große Euphorie über den "Nah & Frisch"-Markt in der Gemeinde Stanz angehalten. Am Samstag, den 28. September, sagt das Team rund um Maria Handler dem Dorfladen "pfiat di".
Zu wenige Stanzer haben eingekauft
Grund für die Schließung ist die von Anfang an zu geringe Kundenfrequenz. "Die Mehrheit der Stanzer Bevölkerung hat offensichtlich unseren Nahversorger, das Angebot und Service sowie die großen Investitionen nicht entsprechend angenommen und wertgeschätzt", erklärt Handler. Für einen kostendeckenden Betrieb wären 100 Kunden und 1.000 Euro Umsatz pro Öffnungstag nötig gewesen, doch dieses Ziel konnte nie erreicht werden.
Über die Gründe, warum die Stanzer den Nahversorger nicht ausreichend angenommen haben, lässt sich nur mutmaßen, doch "über den Erfolg eines Kaufladens entscheiden viele kleine Faktoren", so Bürgermeister Friedrich Pichler. "Mit der schlechten Parkplatzsituation am Standort hatte Frau Handler keine optimalen Voraussetzungen, doch wir haben als Gemeinde versucht, so gute Rahmenbedingungen wie möglich für den Dorfladen zu schaffen", meint Pichler. "Im letzten halben Jahr haben wir keine Miete mehr verlangt, doch wir haben auch keine unbegrenzten Unterstützungsmöglichkeiten", erklärt der Bürgermeister.
Neues Nahversorger-Konzept für Stanz
Dass Maria Handler und ihr Team nach Errichtung des neuen Ortszentrums am Ende des Jahres den dort geplanten Nahversorger übernehmen, ist keine Option mehr. Dies hat der Gemeinderat bereits am 15. März beschlossen.
"Wir arbeiten bereits seit geraumer Zeit mit einer externen Consulterin an einem neuen Nahversorger-Konzept und werden die Sache so schnell wie möglich mit einem neuen Partner fixieren", so Pichler. Wichtig ist der Gemeinde dahingehend auch der soziale Aspekt, der im neuen Ortstzentrum Einklang finden soll – zum Nahversorger wird sich beispielsweise auch ein Frisör gesellen. An weiteren Orten, wo die Menschen zusammenkommen und kommunizieren, wird noch gefeilt.
Alles muss raus
Bis Ende September findet im jetzigen Dorfladen noch ein Schlussverkauf mit vielen vergünstigten Waren statt. "Alles muss raus", sagt Maria Handler. Danach wird der Standort, wie auch schon zuvor, wieder als Dorfwerkstatt genutzt. Zahlreiche Veranstaltungen sollen einen Begegnungsort für alle Generationen schaffen.
^Bernhard Hofbauer
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