Modellregion für den Klimaschutz

- REV-Obmann Manfred Juricek testet mit der Mürzzuschlager Umwelt-Gemeinderätin Silke Jaklin-Perklitsch einen Elektroroller. VEITSCHEGGER
- hochgeladen von Christoph Hofer
Der Bezirk Mürzzuschlag hat sich als Klimamodellregion große Ziele gesteckt und strebt eine weitgehende Energieunabhängigkeit an.
Der regionale Entwicklungsverband (REV) sieht in der Forcierung erneuerbarer Energien eine möglichst hohe Unabhängigkeit von fossilen Energieträgern. In einer Auftakt-Informationsveranstaltung im Krieglacher Veranstaltungszentrum für Vertreter der Gemeinden und der Wirtschaft stellte REV-Obmann und Mürzzuschlags Vizebürgermeister Manfred Juricek Strategien für eine gemeinsame und effiziente Entwicklung vor.
Jochen Graf vom REV und verantwortlich für das MPM (Mürztaler Projekt Mangagement) warb für eine breite Bewusststeinsbildung mit dem Ziel einer umfassenden Treibhausgasreduktion. "Als eine der 37 Modellregionen Österreichs stehen uns für das auf zwei Jahre anberaumte Projekt 166.000 Euro zur Verfügung. Der Klima- und Energiefonds übernimmt 60 Prozent der Kosten. Für die restlichen Projektkosten haben der REV beziehungsweise die Gemeinden aufzukommen", sagte Graf.
Als externen Berater hat sich der REV Karl Puchas von der LEA (lokalen Energieagentur) ins Boot geholt. "Wir müssen verstärkt eigene Ressourcen einsetzen, so können wir die Energieabhängigkeit lenken, zusätzliche Arbeitsplätze in der Region schaffen und die eigene Wertschöpfung nutzen", so Puchas und verwies auf den steigenden Energieverbrauch von zwei bis vier Prozent im Jahr.
"Alle sind zum Nachdenken aufgefordert: Es ist ein Unterschied, ob man Erdöl aus Saudi-Arabien aus einer Entfernung von 5000 km importiert oder Biomasse vom Nachbarn aus einer Entfernung von 400 m bezieht."
Wege zur Energiewende
Bei der REV-Veranstaltung präsentierten einheimische Firmen ihre alternativen Bemühungen am energieeinsparenden Sektor und überzeugten durch ihr hohes Know-how, wie das Beispiel der Mürzzuschlager Firma Secar Technologie vor Augen führte, die mit ihren Bauteilen aus Faserverbundwerkstoffen unter anderem weltweit Autohersteller und die Flugzeugindustrie beliefert.
Dass ein rasches Handeln für das Erreichen von Energieunabhängigkeit ein Gebot der Stunde ist, veranschaulichte der Betriebswirt Michael Cerveny von der österreichischen Gesellschaft für Umwelt und Technik (íGUT). Seiner Meinung nach ist die Zeit des billigen Öls und damit der billigen Energie vorbei.
Von den 780 wichtigsten Ölfeldern der Welt sind 580 altersschwach und es sinkt die Produktion jährlich um 6,7 Prozent. Es gilt als sicher, dass sowohl bei Öl, Erdgas und Kohle bis zur ersten Hälfte dieses Jahrhunderts der Förderhöhepunkt überschritten ist. "Daher muss eine Energierevolution mit
Lösungsansätzen her - Beispiel Nutzbarmachung der Sonne. Erneuerbare Energien müssen rascher entwickelt werden und es sei jetzt Zeit für eine Energiewende", sagte Michael Cerveny.
Als nächsten Schritt setzt der REV bzw. das MPM von Juli bis September eine Bürgerbefragung zum Thema "Energieverwendung/Nutzung" durch.
Autor Heinz Veitschegger
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.