Krakaudorf feiert den Oswaldisonntag
Der Samson bekommt seinen Auftritt

- Der Samson prägt am Sonntagnachmittag das Geschehen in Krakaudorf.
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In Krakaudorf wird in Kürze, am Sonntag, 3. August, der Oswaldisonntag, wie das Pfarrfest hier bezeichnet wird, gefeiert.
KRAKAUDORF. Krakaudorf feiert alle Jahre seinen Pfarrpatron beim Oswaldisonntag auf ganz besondere Weise. Am Vormittag wird in der Pfarrkirche gefeiert, anschließend eine festliche Prozession durch den Ort. Die Schützengarde und die Schützenmusikkapelle feiern mit. Ein besonderer Höhepunkt ist am Nachmittag der Samsonumzug.
Die Schützengarde und die Schützenmusikkapelle sind mit der Franzosenuniform ausgestattet, dies ist Beweis dafür, dass sie in der Zeit der Franzosen im Krakautal gegründet wurde, sie soll 1740 erstmals mit 15 Mann aufgetreten sein. Jetzt sind rund 65 Mann bei der Schützengarde, die von Kommandant Otto Siebenhofer geleitet wird. Er hat diese Funktion vor rund 6 Jahren von Josef Schweiger übernommen. Hinzu kommen noch 43 Schützenmusikanten, Kapellmeisterin ist Teresa Sumann.
Buntes Programm
Am Oswaldisonntag wird die Krakaudorfer Bevölkerung um 6 Uhr morgens von den Böllerschützen geweckt. Danach folgt um 7 Uhr der Zapfenstreich der Schützenmusikkapelle. Um 8.30 Uhr beginnt in der Pfarrkirche das Schützenamt, um 9.30 Uhr wird das Hochamt mit Prozession gefeiert. Ortspfarrer in Krakaudorf ist wie auch in Krakauebene Josef Stuhlpfarrer. Kürzlich feierte er mit seiner Pfarrgemeinde sein goldenes Priesterjubiläum. Bei der Prozession werden von weiß gekleideten Mädchen besonders geschmückte Marienstatuen mitgetragen. Die Schützengarde feuert bei allen 4 Evangelienstationen eine Ehrensalve. Das Mitwirken der Schützengarde hat jahrhundertlange Tradition.

- Der Samson hat in Krakaudorf immer einen großen Auftritt.
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Der Samsonumzug beginnt am Kirchplatz um 13.30 Uhr und zieht im Laufe des Nachmittages durch Krakaudorf und wird dabei an die 150 Tänze absolvieren. Alle Jahre kommen viele Besucher und es gibt viele Momente für schöne Fotos. Für die beiden Samsonträger Armin Siebenhofer und Heimo Zorko wird es ein sehr anstrengender Tag, vor allem bei Hitze oder wenn der Wind ihnen zu schaffen machen sollte. Sie tragen für Stunden den 6 m hohen und 75 kg schweren Samson alleine beim Tanzen. Für die Prominenten, Pfarrer, Bürgermeister, Politiker und sonstigen Persönlichkeiten und auch ehemaligen Krakaudorfern werden Ehrensalven von Schützenhauptmann Otto Siebenhofer gemeldet und der Samson tanzt nach den Klängen der Schützenmusikkapelle. Für diese Personen bedeutet eine Salve als besondere Ehre und sie zeigen sich mit einer Gabe an die Schützengarde erkenntlich.
Der Samson bekommt auch schon am Samstagabend einen Auftritt, um 19.00 Uhr beginnt es am Kirchplatz und mit der Schützenmusikkapelle und Schützengarde zieht er durch den Ort.
Der Krakaudorfer Samson hat auch eine besondere Geschichte: Um 1809 war ein Soldat der französischen Armee in Krakaudorf untergetaucht, er fand beim Bauernhof Langmaier, vulgo Pichlschneider Unterschlupf. Die Franzosen bemerkten nicht, dass sich in diesem Gebiet eine Siedlung (Ort Krakaudorf) gab und zogen wieder ab, ohne ihren Deserteur gefunden zu haben. Dieser kam nach dem Abzug aus dem Versteck und begleitete die Fronleichnamsprozession in seiner Franzosenuniform. Dieser namens Johann Durrach versprach der Krakaudorfer Bevölkerung, als Dank für die Aufnahme einen Samsonkopf zu schnitzen. Dieser entstand 1809 und er trug ihn bei der Prozession mit. Der Samsonkopf wurde auf ein Holzgestell montiert, so entstand nach Überlieferung noch im selben Jahr der erste Samson von Krakaudorf. Mehrmals musste der Samson wieder neu gerichtet werden.
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