Faschingrennen in Oberwölz
Gelebtes Brauchtum wird hochgehalten

Faschingrennenin Oberwölz, der Bauer schreitet mit seiner Bäuerin durch das Spalier zu den Hausleuten. | Foto: Anita Galler
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Der Rosenmontag, in der Region Oberwölz bis in Krakautal auch der „damische Montag“ genannt war für rund 75 Akteure vom Musikverein Winklern – Oberwölz und auch Freunde des MV ein besonderer Tag: Das Brauchtum des Faschingrennens wird in dieser Region seit Jahrzehnten gelebt. Dieses Jahr zeichnete der Musikverein Winklern - Oberwölz für die Organisation und Durchführung verantwortlich.

OBERWÖLZ. Los ging es um 6 Uhr, vor dem Betläuten darf es nicht beginnen, so die Überlieferung. Angeführt wird der Zug vom Wegauskehrer, gefolgt von Glock- und Schellfaschinge, Bauer mit Bäuerin, Junger mit Kranzlerin, Pferd mit Rossknecht und eine Zahl von Vetteln, die das Handwerk den Hausleuten jeder besuchten Familie anbieten, gegen Entgelt.

Das Faschingrennen in Oberwölz wird von den Vereinen gelebt, diesmal mit Schwerpunkt Ortsteile Hinterburg bis ein paar Siedlungen in Oberwölz mit dem Seniorenwohnheim. Als Bauer fungierte der Obmann des Musikvereines Gerald Wallner, er hat die Aufgabe den Zug zu leiten und auch das mitgebrachte Pferd an den Mann / Frau zu bringen. Mit beim Faschingrennen war auch Bürgermeister Hannes Schmidhofer, er war Arzt, „ich mache vor allem bei Frauen Gesundenuntersuchung, damit die Geburtenrate wieder steigt in meiner Gemeinde“.

Ende des Treibens

Das Faschingrennen musste um 19 Uhr zu Ende sein, das Betläuten der Stadtpfarrkirche bedeutet das Faschingrennen ist zu Ende. Gefeiert wird bis Mitternacht einschließlich der Faschinghochzeit.Das Kranzl der Glock- und Schellfaschinge soll den Hausleuten Glück- und Segen bringen, auch wird mit dem Faschingrennen dem Winter das Kehraus gemacht.
Das Faschingrennen im Bezirk Murau hat jahrzehntelange Tradition. Als Anerkennung, dass dieses Brauchtum von Generation zu Generation unverfälscht weitergetragen wird, wurde das Faschingrennen vor 12 Jahren in das Intermaterielle Kulturerbe der UNESCO aufgenommen.

In allen Vereinen, die das Faschingrennen von Schönberg -Lachtal über das Katschtal, Rantental bis in die Gemeinde Krakau sowie oberes Murtal hochhalten sind sehr bemüht, dass dieses Brauchtum wie es über Generationen gelebt wurde und wird so den künftigen Generationen weitergetragen wird.

Für die Vereine sind die Einnahmen eine wichtige Hilfe, die Ausgaben wie bei Musikvereinen die Instrumentebeschaffung, Bekleidung und anderes zu finanzieren, dies bestätigte in Oberwölz auch Obmann Gerald Wallner vom Musikverein:

„Wir bekommen zum Glück immer wieder Jugend, die in unserer Kapelle mitwirken wollen, so brauchen wirf dazu Instrumente und die Bekleidung, sprich Uniformen“.

Nur Männer

Das Faschingrennen ist eine Männerdomäne, es dürfen nur Burschen und Männer aktiv am Faschingrennen mitwirken. Anders in Schöder, dort gibt es schon Damen, die so manche Rollen übernehmen. Wenn auch sonst überall nur das männliche Geschlecht das Faschingrennen ausüben, die Unterstützung der Frauen ist unverzichtbar, Schminke, Frühstück vorbereiten und auch anderes wird gerne von Frauen erledigt. In den meisten Ortschaften wird das Faschingrennen von Vereinen organisiert und man hilft gegenseitig gerne aus, zudem wird Großteils nur jedes 2. Jahr das Faschingrennen durchgeführt.

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