7./8. Juli 2011: Unwetterkatastrophe im Wölzertal

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Autor: WOLFGANG PFISTER

Ein heftiges Gewitter mit schwerem Hagelschlag ging am späten Nachmittag des 7. Juli 2011 im Gemeindegebiet von Oberwölz - Winklern nieder. Besonders arg wütete das Unwetter im Hinteregg-Graben bei Winklern und im Schöttl-Graben bei Oberwölz. Von dort schossen die Wassermassen talwärts und hinterließen eine Spur der Verwüstung. Der Wölzerbach überflutete ganze Ortschaften, riss tausende Festmeter Holz von Holzlagerplätzen sowie Brücken und alles, was nicht niet- und nagelfest war, mit sich. Der Bach wurde zum reißenden Fluss und überflutete Felder und Wiesen. Die schlammigen Wassermassen drangen in Häuser, Stallungen, Firmengebäude, Garagen und Keller ein. Auch der Bahndamm der Murtalbahn wurde unterspült, weshalb der Zugverkehr eingestellt werden musste. Riesiger Sachschaden ist entstanden. Personen kamen bei dieser Unwetterkatastrophe nach ersten Meldungen nicht zu Schaden. Das genaue Ausmaß des Sachschadens kann zurzeit noch nicht beziffert werden. Der Betrag dürfte aber in die Zig-Millionen Euro gehen. Besonders schwer betroffen waren Hinteregg, Winklern, Mainhartsdorf, Schöttl, Oberwölz und Niederwölz.

Von der Umwelt abgeschnitten

Das Hintereggtal und der Schöttlgraben waren einige Zeit von der Umwelt abgeschnitten, weil das Wasser streckenweise die Straße weggerissen hat. Die Betroffenen waren teilweise nur mit dem Hubschrauber zu erreichen.

Baumstämme trieben die Mur hinab

Mehrere hundert Baumstämme wurden vom Wölzerbach in die Mur geschwemmt und trieben den Fluss hinab. Das Holz stammte großteils aus den am Wölzerbach gelegenen Sägewerken, die durch die Wasserflut ebenfalls großen Schaden erlitten haben. Die in der Mur treibenden Baumstämme erinnerten an alte Flößerzeiten.

Feuerwehren und Polizei im Großeinsatz

Die Unwetterkatastrophe bedeutete für die regionalen Feuerwehren und jene des gesamten Murtales Großeinsatz. Gemeinsam mit der Polizei, dem Roten Kreuz sowie den Gemeinde- und Bezirksverantwortlichen wurden die ersten Hilfsmaßnahmen koordiniert. Hilfe für die Betroffenen kam und kommt auch von den Nachbarn und von heimischen Firmen. – Geholfen wird mit viel Herz, Hirn und Hausverstand, wie es am Land üblich ist. Die Unwetterkatastrophe ließ die Menschen in der Katastrophenregion wieder näher zusammenrücken.

Alle vorhandenen Pumpen im Einsatz

Bei der Unwetterkatastrophe im Wölzertal wurde auf die letzten Reserven zurückgegriffen. Alles, was an Pumpen noch funktionsfähig war, kam zum Einsatz. Auch Gummistiefel wurden zur Mangelware.

Landeschefs im Katastropheneinsatz

Auch die beiden steirischen Landeschefs Franz Voves und Hermann Schützenhöfer begaben sich ins Katastrophengebiet, um sich vor Ort selbst ein Bild vom Ausmaß des Schadens zu machen. Gemeinsam mit den Bürgermeistern der betroffenen Gemeinden sowie den regionalen Abgeordneten wurden die neuralgischen Punkte besichtigt. Ebenfalls vor Ort war Wirtschaftslandesrat Christian Buchmann, der betroffene Betriebe besuchte. Auch Verkehrs- und Umweltlandesrat Gerhard Kurzmann nahm noch in der Katastrophennacht einen Lokalaugenschein im Wölzertal vor. Rasche finanzielle Hilfe aus dem Katastrophenfonds wurde den Betroffenen von den Spitzenpolitikern vor Ort zugesagt.

Lokalaugenschein der „Murtaler Zeitung“

Die „Murtaler Zeitung“ dokumentierte die Katastrophe bei einem Lokalaugenschein im Wölzertal in Form von Bildern, die mehr sagen, als es Worte beschreiben können. Lesen Sie dazu einen ausführlichen Bericht in unserer nächsten Ausgabe.

Spendenkonto für die Betroffenen der Region eingerichtet

Um rasche Hilfe für die Betroffenen gewährleisten zu können, wurde unter anderem auch ein Spendenkonto eingerichtet. Unter dem Kennwort "Hochwasserkatastrophe Oberwölz" können auch Sie den Opfern mit einer Überweisung auf das Konto der Raiffeisenbank, BLZ 38452, Kontonummer 3000007 helfen.

Fotos: Pfister

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