Ein Murtaler erweckt die Legende

Das Murtal ist im Motorsport eine große Nummer. Und das nicht erst, seitdem das Projekt Spielberg von Didi Mateschitz reaktiviert wurde. Vielmehr hat die Region auch einige heiße Eisen in großen Serien im Feuer. Das heißeste davon ist zurzeit Fritz Enzinger.
Der gebürtige Oberwölzer tummelt sich seit fast 30 Jahren im Sog von Formel 1 und Co. Lange Jahre war er bei Williams, Sauber und BWM beschäftigt, bis er im November 2011 den Wechsel zu Porsche vollzogen hat - das hat einen speziellen Grund.
Die berühmteste und erfolgreichste Le Mans-Marke aller Zeiten kehrt nach 16 Jahren Absenz in die oberste Klasse der Sportwagen-Langstreckenweltmeisterschaft zurück.
Am Ostersonntag ist es soweit. In Silverstone kehrt die Legende auf die Rennstrecke zurück. Über 200 Mitarbeiter haben dieses Comeback über Jahre fieberhaft vorbereitet. Ihr Chef ist der Oberwölzer Fritz Enzinger. Die Erwartungen der Fans sind riesig - vor allem für das Saisonhighlight, die 24 Stunden von Le Mans am 14. und 15. Juni. Enzinger versucht aber die Euphorie zu bremsen: „Prognosen sind heuer absolut unmöglich - aber die Konkurrenz hat einen erheblichen Erfahrungsvorsprung. Und selbst wenn man das beste und zuverlässigste Auto mit den bes-ten Piloten hätte - auch dann könnte gerade in Le Mans noch so viel dazwischenkommen“, sagt er in der aktuellen Ausgabe der „Sportwoche“. „Wir müssen also realistisch bleiben - das Ziel fürs erste Jahr ist es, konkurrenzfähig zu sein.“
Im Fahrerbereich ist Porsche das jedenfalls schon gelungen - mit Mark Webber ist ein erfahrener und solider Pilot an Bord, der jahrelang an der Seite von Sebastian Vettel den Red Bull in der Formel 1 gesteuert hat. Bei ersten Tests in Le Castellet sorgte sein Porsche mit einer Spitzengeschwindigkeit von 339,6 Kilometer pro Stunde für gehöriges Aufsehen.
Die Weichen für die Rückkehr der Legende sind also gestellt - und an den Schalthebeln hat mit Fritz Enzinger wieder einmal ein Murtaler das Sagen.