Wohin, wenn die Milch ausgeht?

Das Team des „Murkauf“ freut sich über das Bestehen des Nahversorgers. Foto: Waldhuber
  • Das Team des „Murkauf“ freut sich über das Bestehen des Nahversorgers. Foto: Waldhuber
  • hochgeladen von Hannah Leitner

MURTAL. Die Butter, die Milch, das Brot – was unsere Großeltern meist noch beim Greißler ums Eck gekauft haben, holen wir uns heute im Super- oder Hypermarkt im Rahmen des Wochenend-Großeinkaufs. Den „kleinen“ Lebensmittelhändler im Ort suchen wir maximal noch für das auf, was bei der Einkaufsfahrt vergessen wurde. Für die Nahversorger ein Todesurteil, denn von diesen Minieinkäufen können sie kaum ihr Überleben sichern.

Fokus auf Nahversorger

Die Murtaler Zeitung und die WOCHE Murtal als regionale Informationsnahversorger widmen sich daher mit dem Themenschwerpunkt „Wir kaufen daheim“ den regionalen Unternehmen, Betrieben und Firmenniederlassungen, die dafür sorgen, dass die Arbeit und die Wertschöpfung in der Steiermark bleiben. Ein Beispiel dafür sind die steirischen Nahversorger, deren Zahl laut Schätzungen der Wirtschaftskammer weiter zurückgehen wird.

Umdenken setzt ein

Erhebungen der WKO malen ein wenig erfreuliches Bild: So muss aktuell jede dritte steirische Gemeinde ohne Nahversorger auskommen. In Voits-berg, Deutschlandsberg und Weiz sind die Nahversorger überhaupt am rarsten gesät.
„Grundsätzlich setzt aber ein Umdenken ein und wir erfahren sehr viel Unterstützung von den Kommunen“, erklärt Alois Siegl, Gremial-Obmann des steirischen Lebensmittelhandels und selbst „Nah und Frisch“-Kaufmann. „Gemeinsam versuchen wir im Fall des Falles Nachfolger zu suchen und das gelingt auch immer öfter“, so Siegl.

Das Rezept: Mehr anbieten

Um sich gegen die „Big Player“ zu behaupten, genüge aber nicht das reguläre Angebot, sondern man müsse sich schon etwas einfallen lassen wie „Partyservice oder Hauszustellung. Außerdem können wir wirklich durch Regionalität und Frische punkten“, unterstreicht der Obmann für den Lebensmittelhandel.

"Murkauf" mit neuartigem Konzept

Seit mittlerweile einem Jahr kann sich auch ein neuer Nahversorger in Murdorf behaupten: Im „Murkauf“ setzt die Lebenshilfe Region Judenburg auf ein neuartiges Konzept. Einerseits werden Arbeitsplätze für nicht behinderte Erwachsene geschaffen, andererseits wurde eine Beschäftigung von Menschen mit Behinderungen unter realen Arbeitsbedingungen ermöglicht. „Das Projekt ist gelebte, praktische und geforderte Umsetzung des Inklusionsgedankens für alle Beteiligten“, freut sich Judenburgs Bürgermeister Hannes Dolleschall.
Das Warensortiment des „Murkauf“-Nahversorgers beinhaltet neben Produkten des täglichen Bedarfs auch regionale Lebensmittel und Spezialitäten der Lebenshilfe-Werkstätten.

Alle Beiträge zu diesem Thema finden Sie HIER.

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