Pendler-Initiative
Mit Straßensperren will man für Forderungen kämpfen

Eine Pendler-Petition von zwei Betriebsräten aus der Region Murau-Murtal wurde abgewiesen. Nun wollen sie für eine Bearbeitung im Nationalrat weiter kämpfen. | Foto: Pixabay
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Aufgrund der steigenden Spritpreise haben zwei Betriebsräte, Andreas Kogler und Othmar Zechner, vor ungefähr einem Jahr eine Pendler-Initiative ins Leben gerufen. Das Anliegen landete im Nationalrat, wurde aber nicht weiterbehandelt. Die Initiatoren wollen nun weiter kämpfen und es sind sogar Straßensperren geplant.

MURTAL/MURAU. Letzten Monat standen im Ausschuss für Petitionen und Bürgerinitiativen die Bearbeitung von Bürgeranliegen auf der Tagesordnung. Darunter befand sich auch eine Petition von Andreas Kogler (Betriebsrat LKH Stolzalpe) und Othmar Zechner (Betriebsratsvorsitzender von Austin Powder GmbH), die Änderungen für die pendelnde Bevölkerung am Land gefordert hatten. Sie wollten die Aufmerksamkeit der Regierung "denn so wie es jetzt ist, ist es nicht mehr leistbar", berichtete Kogler. Sie forderten unter anderem ein Pendler-Klimaticket, den Ausbau des öffentlichen Verkehrsnetzes und eine neue Pendlerpauschale für alle (mehr erfahren). Der obersteirische Nationalratsabgeordnete Max Lercher (SPÖ) unterstützte die Petition und hat sie auch eingebracht. Schlussendlich wurde sie aber abgewiesen.

Braucht es Änderungen für die Pendler am Land?

Blockade im Nationalrat

In weiterer Folge wurden die Bürgeranliegen auch in der letzte Woche stattgefundenen Nationalratssitzung nur zur Kenntnis genommen und werden somit nicht weiter behandelt. Die zwei Betriebsräte aus der Region Murau-Murtal waren entsetzt: „Voller Wut und enttäuscht stellen wir fest, dass die Regierung diese naheliegende, nachvollziehbare und eigentlich sehr einfache Chance nicht genutzt hat, um eine Verbesserung für die pendelnde Bevölkerung am Land umzusetzen." 

"Es ist sehr schade, aber wir kämpfen weiter und formieren uns neu. Es kann nicht sein, dass die Menschen am Land so benachteiligt werden."
Andreas Kogler, Petitionsinitiator

Sie kämpfen für die Pendler-Petition weiter (v.r.): Andreas Kogler (Betriebsrat LKH Stolzalpe) und Othmar Zechner (Betriebsratsvorsitzender von Austin Powder GmbH). | Foto: privat
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Kampf gegen Abwanderung

Beim Kampf geht es aber nicht nur um die hohen Spritpreise. Die größte Angst ist die Abwanderung. "In Murau pendelt man sehr lange zum Arbeitsplatz. Wenn dann 300 bis 400 Euro an Treibstoff monatlich gebraucht wird, wird man in die Stadt ziehen, wo man mit dem Klimaticket um den gleichen Preis das ganze Jahr über herum fahren kann. Am Land kann man nicht so einfach auf die Öffis umsteigen, denn wir haben kein gutes Verkehrsnetz", berichtet Kogler. „Man darf nicht vergessen, dass somit die Abwanderung junger Menschen nicht verlangsamt wird - im Gegenteil - das ist das Zünden eines Abwanderungsturbos.“ Daher müssen Maßnahmen getroffen werden damit die Bevölkerung nicht nach Graz, Klagenfurt oder Co. abwandert.

Die hohen Spritpreise spüren auch die Pendlerinnen und Pendler am Land. | Foto: Verderber
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Straßensperren sind geplant

"Wir müssen mehr Leute auf unser Anliegen aufmerksam machen." Es sind schon einige Aktionen geplant. So wird man mit Straßensperren und einem Runden-Tisch noch einmal auf die Forderungen aufmerksam machen. "Wir werden nicht aufgeben und für unser Anliegen weiter kämpfen. Das beinhaltet vielleicht auch eine Straßensperre in Neumarkt oder anderen Gemeinden", berichtet Kogler. Das Ziel: Das Anliegen soll im Nationalrat bearbeitet werden. Lercher appelliert auch an die Bundesregierung: „Herr Bundeskanzler, öffnen Sie ihre Augen und werden Sie endlich auch für die Menschen am Land aktiv.“

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