"Der Druck ist für mich positiv"

Katrin Ofner: "Den Mega-Heimvorteil sehe ich für mich nicht." Foto: GEPA pictures
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  • hochgeladen von Stefan Verderber

Einen Auftakt nach Maß in die neue Saison hat Skicrosserin Katrin Ofner am Pitztaler Gletscher hingelegt. Sie holte sich am Samstag nicht nur ihren achten Staatsmeistertitel, sondern siegte am Sonntag auch im ersten Europacuprennen. Bei Großereignissen ist es für die Kobenzerin bislang nicht nach Wunsch gelaufen. Ein vierter Platz in Deer Valley 2011 und sechste Plätze in Voss 2013 und bei Olympia in Sotschi waren das höchste der Gefühle. Am Kreischberg soll sich das ändern ...
MZ: Ist Skicross die Zukunft des Schisports?
Katrin Ofner: Das kann es auf jeden Fall werden. Schi alpin hat natürlich eine Riesentradition, aber auch wir können immer mehr Leute begeistern. Unsere Vorteile liegen auf der Hand: Man sieht alles sofort, das System ist einfach und vor allem actionreich.
MZ: Sie sind seit Monaten als WM-Botschafterin im Einsatz - ist die WM schon in den Köpfen verankert?
Ofner: Ja, man wird oft darauf angesprochen und es gibt viele Anfragen von Medien, sogar mehr als vor den Olympischen Spielen. Das Interesse wird laufend größer, vor allem auch weil ich hier daheim bin.
MZ: Auf welche Bewerbe freuen Sie sich am meisten?
Ofner: Neben Skicross vor allem auf die Snowboarder. Die kenne ich alle gut vom Training, die sind alle sehr lässig. Und Slopestyle würde ich mir auch gerne ansehen.
MZ: Das Skicross-Finale steigt am letzten WM-Tag - das Beste kommt zum Schluss?
Ofner: (lacht) Ja, das kann man durchaus so sagen. Und zu diesem Zeitpunkt haben hoffentlich die anderen schon ordentlich mit Medaillen vorgelegt.
MZ: Steigt dadurch auch der Druck für Sie als Sportlerin: Als Lokalmatadorin das große Finale zum Abschluss zu bestreiten?
Ofner: Der Druck ist für mich eher positiv, da kann ich mich gut präsentieren. Es ist aber schade, dass nicht mehr Sportler aus der Region dabei sind.
MZ: Gibt es für Sie ein spezielles Training im Hinblick auf die WM?
Ofner: Eigentlich nicht. Am wichtigsten ist es immer, am Start direkt vorne zu sein, dann hat man eine gute Ausgangsposition. Wenn man hinterher fährt, muss man auf die Fehler der anderen warten.
MZ: Wie groß ist der Heimvorteil am Kreischberg?
Ofner: Da fahren alles Profis mit - die können sich schnell auf die Bedingungen einstellen. Den Megavorteil sehe ich da für mich nicht. Höchstens, dass ich jeden Hügel kenne, mich wohlfühle und die Fans hinter mir stehen.
MZ: Wie lautet Ihr Ziel für die WM-Saison?
Ofner: Ich will meine Stärken richtig ausspielen, dann kommt alles von selbst. Im Moment fühle ich mich jedenfalls richtig gut. Die WM ist zwar sehr wichtig, aber man darf die anderen Rennen nicht vergessen.
MZ: Was würden Sie einem künftigen Skicrosser mit auf den Weg geben?
Ofner: Alpine Grundausbildung ist wichtig, erst ab 15 Jahren sollte man sich spezialisieren. Am wichtigsten ist die Freude am Fahren. Man kann ruhig frei fahren, springen, im Wald sein - so entwickelt man das richtige Gefühl dafür.

Zur Person:

Katrin Ofner ist 24 Jahre alt, wurde in Klagenfurt geboren und wohnt in Kobenz.
Beruf: Skicross-Fahrerin und Studentin (Sportwissenschaft in Graz).
Weltcup: Dabei seit 2008. Die neue Saison beginnt am Freitag, dem 5. Dezember, mit dem Rennen in Nakiska (Kanada).
Größte Erfolge: Acht Staatsmeistertitel, ein vierter Platz bei der WM in Deer Valley.
Homepage:www.katrin-ofner.at

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