Diese Premiere wirft Fragen auf

Bei AC/DC im Jahr 2015 war noch das Rote Kreuz gefordert. Foto: Sandro Zangrando
  • Bei AC/DC im Jahr 2015 war noch das Rote Kreuz gefordert. Foto: Sandro Zangrando
  • hochgeladen von Stefan Verderber

SPIELBERG. Es ist ein absolutes Novum in der Region: Beim Konzert der Rolling Stones in Spielberg wird erstmals nicht das Rote Kreuz für die Versorgung der bis zu 100.000 Zuseher zuständig sein, sondern der Samariterbund. Der Exklusivbericht in der Murtaler Zeitung darüber hat viele Reaktionen ausgelöst und einige Fragen aufgeworfen. Wir haben die Antworten.

1. Warum ist diesmal der Samariterbund zuständig und wer hat diese Entscheidung getroffen?
Laut Bezirksrettungskommandant Bernd Peer vom Roten Kreuz Knittelfeld hat der Samariterbund ein „billigeres Angebot“ abgegeben und vom Veranstalter den Zuschlag bekommen. Die Bezirkshauptmannschaft Murtal als zuständige Behörde hat gewisse Sicherheitsauflagen, die der Veranstalter und der Samariterbund erfüllen müssen.

2. Ist trotzdem eine Zusammenarbeit zwischen Rotem Kreuz und Samariterbund möglich?

Erfahrungswerte hätten gezeigt, dass das nicht besonders gut funktionieren würde, sagt Peer. „Bislang wurde noch kein Kontakt hergestellt und es gab auch keine Anfrage.“

3. Welche Organisation ist am Konzertgelände und rundherum zuständig?

Für das Konzertgelände, die Park- und Campingplätze ist in diesem Fall der Samariterbund verantwortlich. Theoretisch ist rundherum das Rote Kreuz zuständig. Aufgrund des hohen Verkehrsaufkommens bei An- und Abreise wird das Rote Kreuz am Veranstaltungstag seine Dienststelle aufstocken.

4. Wer meldet sich bei einem Notruf vom Gelände?
Grundsätzlich gilt: Wenn man 144 wählt, dann meldet sich die Landesleitstelle des Roten Kreuzes. Diese leitet den Notruf dann an die zuständigen Stellen weiter - das kann auch der Samariterbund sein. „Wir können dann aber nichts mehr beeinflussen“, betont Peer.

5. Hat der Samariterbund Erfahrung mit derartigen Veranstaltungen?
Nicht im Murtal, aber anderswo sehr wohl. Zuletzt waren die Samariter bei den Gabalier-Konzerten in Schladming im Einsatz.

6. Warum gibt es trotzdem Bedenken?
Zuletzt wurde angeführt, dass die Helfer nicht ortskundig seien. Aber auch Bernd Peer sagt: „Das muss kein Nachteil sein. Es kommt auf die Vorbereitung an.“ Er führt aber ins Treffen, dass das Rote Kreuz bei einem Notfall viele Einsatzkräfte aus den umliegenden Bezirken anfordern kann. Diese Möglichkeit habe der Samariterbund nicht.

7. Wie viel Arbeit kommt auf die Einsatzkräfte beim Konzert zu?
Auch hier beruft man sich auf Erfahrungswerte. Beim Konzert von AC/DC vor zwei Jahren waren rund 105.000 Fans dabei und es gab etwas mehr als 300 Versorgungen. Meist kleinere Verletzungen und einige Kreislaufkollapse. Das Rote Kreuz war damals mit 200 Helfern vor Ort.
Der Samariterbund wird laut Einsatzleiter Peter Scherling jun. mit rund 200 Notfallsanitätern, einer stabsmäßigen Leitung, sieben Notärzten und 30 Fahrzeugen vor Ort sein. Unterstützung gibt es aus den umliegenden Bundesländern.

Rolling Stones: Die Helfer müssen zuschauen

Info

Rolling Stones No Filter-Tour am Samstag, dem 16. September, beim Red Bull Ring in Spielberg.
Programm: Wartezone ab 10 Uhr. Einlass ab 15 Uhr, Vorbands ab 17 Uhr: John Lee Hooker jun. und Kaleo.
Mehr Infos gibt es hier

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