Margareta Wallgram
Hausärztin in Judenburg muss ihre Ordination schließen

- Die Ordination von Hausärztin Wallgram steht vor der Schließung.
- Foto: G. Oblak
- hochgeladen von Julia Gerold
Völlig unerwartet für Patientinnen und Patienten und auch für sie selbst schließt Ärztin Margareta Wallgram ihre Ordination in Judenburg. Bürgermeisterin Elke Florian und die Apothekerin Valerie Odelga suchen bereits Nachfolger.
JUDENBURG. Nach dem derzeitigen Stand ist es fix, dass die Judenburger Ordination der Ärztin Margareta Wallgram mit Ende Juli geschlossen wird. Ob und wie es im September weitergeht, ist ein Fragezeichen. Ganz sicher ist aber die endgültige Schließung.
"Ich ziehe mich mit Ende dieses Jahres endgültig zurück."
Margareta Wallgram, Ärztin
Die Ärztin hat 31 Jahre lang ihre Patientinnen und Patienten so behandelt, dass die Betroffenheit über die Schließung Stadtgespräch ist. "Es ging nicht immer nur um eine Krankheit, wenn jemand zu mir in die Praxis gekommen ist", sagt sie. Jedem Patienten lediglich fünf Minuten zuzugestehen, hat es bei ihr nie gegeben. Tatsächlich hat sie jedem Patienten genau zugehört und ausnahmslos jeder fühlte sich verstanden.

- Ärztin Margareta Wallgram mit Ass. Tamara Pratter
- Foto: G. Oblak
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Befunde abholen
"Ich will es nicht glauben", sagt ein Patient, der im Moment nur mit Wallgrams Assistentin reden und seinen Befund abholen kann. Ein Hinweis auf der Anschlagtafel klärt auf, dass die Ärztin aus Gesundheitsgründen nicht ordinieren kann.

- Bürgermeisterin und Apothekerin sind um die Nachfolge bemüht.
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Bürgermeisterin Elke Florian und die Apothekerin Valerie Odelga haben in einer Art Krisensitzung beraten, sie suchen einen Ausweg. Das Prozedere, dass die Arztstelle von der Gesundheitskasse ausgeschrieben wird, wurde bereits in Gang gesetzt. Sollte sich niemand melden, erfolgt ein neuerlicher Versuch, versehen mit einem Bonus.
Roter Teppich für Nachfolger
Florian und Odelga sind aber während dieser Zeit nicht untätig. Ein Arrangement, wie es in Zeltweg mit den Barmherzigen Brüdern getroffen wurde, sei zwar eine Lösung, Patientinnen und Patienten können aber nicht damit rechnen, immer den gleichen Arzt anzutreffen so, wie es bei der scheidenden Ärztin, der Fall war. So kommt kaum eine persönliche Beziehung zustande. Und genau das sei es, was ein Kranker braucht.
Odelga gehört die Landschaftsapotheke und hat Wallgram die Ordinationsräume im zweiten Stock ihres Hauses vermietet. "Sollte ein Arzt oder eine Ärztin einziehen, wäre ich gerne bereit, die Räume nach Wunsch zu adaptieren", sagt sie. Odelga und die Bürgermeisterin ersuchen interessierte Personen, sich bei ihnen zu melden. Eine rasche Entscheidung würde dazu führen, dass man einen sehr großen Patientenstock übernehmen könnte. Beide betonen, dass es in Judenburg zu keinem Ärztenotstand kommt. Allerdings sind die Ärztinnen Roswitha Kortschak, Michaela Pachernegg, Iris Mandl, Gudrun Uran und Martina Schuchnig sehr ausgelastet.
Bericht: G. Oblak
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