Austragen der Marktfreyung am Maxlaunmarkt
Niederwölzer leben das Brauchtum
- 14. Oktober 2024, 13:33 Uhr
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- Das historische Austragen der Marktfreyung beginnt vor dem Haus der Familie Koller vlugo "Stinglbauer".
- hochgeladen von Wolfgang Pfister
Der Maxlaunmarkt in Niederwölz ist Messe und Jahrmarkt zugleich. An vier Tagen herrscht in der etwas mehr als 600 Einwohner zählenden Gemeinde der Ausnahmezustand. Heuer fand der Maxlaunmarkt vom 11. bis 14. Oktober statt. Jedes Jahr werden bei dieser ebenso einzigartigen wie beliebten Großveranstaltung zwischen 60.000 und 80.000 Besucher gezählt.
NIEDERWÖLZ. Bürgermeister Albert Brunner und seine langjährige Lebensgefährtin Sissi Gruber stehen an der Spitze eines kleinen Kernteams, das den Maxlaunmarkt und die Niederwölzer Leistungsschau organisiert. Dazu kommen noch zahlreiche freiwillige Helfer aus den Einsatzorganisationen sowie aus der Bevölkerung. Sich für und rund um den Maxlaunmarkt zu engagieren ist für die Niederwölzer Gemeindebürger Ehrensache. Das gilt auch für die Erhaltung des Brauchtums, das seit einigen Jahren zum immateriellen Kulturerbe erhoben worden ist.
Die Maximiliansprozession
Zum fixen Bestandteil beim Austragen der Marktfreyung am Sonntag und Montag ist längst auch die Maximiliansprozession geworden. Nach dem morgendlichen Kirchgang zieht die Prozession von der Pfarrkirche zum Haus "Stinglbauer" der Familie Koller. Dort wird die Marktfreyung aufbewahrt und behütet. Beim Anwesen des ehemaligen Niederwölzer Bürgermeisters Walter Koller findet jedes Jahr die Segnung der Marktfreyung statt. Pfarrer Ciprian Sascau segnet dabei auch alle, die am Freyungsaustragen teilnehmen. Heuer erhielt er Unterstützung durch Caritas-Seelsorger Dominik Wagner, der mit seinen Ausführungen in Anlehnung an den "Schuh des Manitu" für Heiterkeit sorgte. Bürgermeister Albert Brunner erwähnte das auch in seiner Rede bei der offziellen Eröffnung des Maxlaunmarktes vor dem Niederwölzer Gemeindeamt.
Das Rätsel um den Maxlauner
Wer wird heuer Maxlauner sein? Ein jährliches Rätselraten in der Gemeinde. Das streng gehütete Geheimnis wird erst vor dem ersten Austragen der Marktfreyung gelüftet. Da stürmt dann der Maxlauner mit einem lauten "Maxlaunerisch" aus dem Haus Stinglbauer und beginnt damit, alle weiblichen Teilnehmerinnen am Freyungsaustragen sowie Besucherinnen des Maxlaunmarktes abzuhalsen. Das Wangenreiberl des Maxlauners gehört zur Tradition und hinterlässt bei den Frauen sichtbare Farbspuren im Gesicht. Es ist einfach eine Riesengaudi, bei der alle begeistert mitmachen. Heuer entfiel diese Ehre auf den Stabführer des MV Niederwölz, Benedikt Fritz. Eine weitere Hauptrolle spielt der Freyungsausträger. Aktuell ist das Daniel Reinmüller.
Grußworte von Landesrat Werner Amon
Ehrenringträger Walter Horn verlas bei der offiziellen Markteröffnung einmal mehr den Originaltext aus der Freyungsurkunde aus dem Jahr 1536. Bürgermeister Albert Brunner konnte bei der Eröffnungsfeier zahlreiche Ehrengäste willkommen heißen. In seiner Rede dankte er auch allen am Zustandekommen beteiligten Personen, Vereinen sowie Einsatzorganisationen.
Höchstanwesender Landespolitiker am Sonntag war Landesrat Werner Amon, der die Grüße der Steiermärkischen Landesregierung überbrachte. Amon lobte das Engagement, den Tatendrang und die Umsetzungsqualitäten der Niederwölzer. Amon überzeugte sich bei einem Rundgang von der Leistungsstärke der heimischen Wirtschaft. Hier sei die Welt noch in Ordnung, meinte Amon, der nach der offiziellen Eröffnung im Festzelt der FF Niederwölz den traditionellen Bieranstich vornahm.
Am darauffolgenden Montag stellten sich auch Landeshauptmann Christopher Drexler und Landesrätin Simone Schmiedtbauer in Niederwölz ein, um beim traditionellen Austragen der Marktfreyung mit dabei zu sein. Auch Drexler und Schmiedtbauer lobten den Gemeinschaftssinn und den Zusammenhalt in der Gemeinde als beispielhaft. Der Maxlaunmarkt zeige, was mit vereinten Kräften möglich ist. Ein Rundgang durch das Ausstellungsgelände und der traditionelle Bieranstich im Festzelt der FF Niederwölz durften auch an diesem Tag nicht fehlen.
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