Tolle Kooperation
Schulungszentrum Fohnsdorf und Stahl Judenburg machten gemeinsame Sache.
Die verschärfte Arbeitsmarktsituation in der Steiermark führte auch dazu, dass Schulungseinrichtungen ihre Kapazitätsgrenzen erreicht haben. So etwa auch im Schulungszentrum Fohnsdorf, das vom steirischen Arbeitsmarktservice (AMS) finanziert wird. "Besonders in den technischen Berufen im Metall- und CNC-Bereich sind wir an unsere Grenzen gestoßen", sagt Geschäftsführer Friedrich Uitz.
Für das steirische AMS war dies mit ein Grund, die Ausbildungsplätze im SZF um 50 zu erhöhen. "Da viele Menschen in der Region in Kurzarbeit sind oder Bildungskarenz in Anspruch nehmen mussten, war es unbedingt erforderlich, zusätzliche Ausbildungsplätze anzubieten", so die Verantwortlichen des Arbeitsmarktservice.
Da im Schulungszentrum Fohnsdorf keine zusätzlichen freien Praxisarbeitsplätze angeboten werden konnten, begab man sich gemeinsam auf die Suche nach passenden Einrichtungen und Lehrwerkstätten. Mit der Stahl Judenburg sowie mit Personalchef Klaus Seybold wurden perfekte Partner gefunden: So entspricht die Lehrwerkstätte modernsten Anforderungen, ist mit neuesten Maschinen ausgestattet und auch entsprechende Seminarräumlichkeiten stehen zur Verfügung.
In den vergangenen 14 Monaten wurden neun Ausbildungsteilnehmer in der Lehrwerkstätte der Stahl Judenburg zu Maschinenbautechnikern qualifiziert. "Eine perfekte Zusammenarbeit", lobte auch Fachbereichsleiter Mario Tschmuck, der neben den Trainern des Schulungszentrums Fohnsdorf auch auf das Know-how von Stahl Judenburg-Mitarbeitern zurückgreifen konnte. Drei Mitarbeiter der Stahl Judenburg, die sonst auch in Kurzarbeit hätten gehen müssen, unterstützen die Ausbildung als Co-Trainer. "Dies ist eine beispielhafte Zusammenarbeit zwischen AMS, Unternehmen und Schulungsinstitution, die Vorbildcharakter hat", meinte Klaus Seybold, der von einem "gemeinsamen Signal in der Region" sprach und sich für die gute Zusammenarbeit bedankte.
Vergangene Woche fand die kommissionelle Lehrabschlussprüfung statt, die bravourös gemeistert wurde. So gab es insgesamt drei Auszeichnungen, fünf gute Erfolge und ein "Bestanden", wobei beide weiblichen Teilnehmerinnen eine "Auszeichnung" entgegennehmen konnten. Diese Form der Zusammenarbeit dürfte österreichweit einzigartig sein, meinte auch AMS-Landesgeschäftsführer Karl Heinz Snobe. "Besonders in wirtschaftlich schwierigen Zeiten sind derartige übergreifende Projekte und gemeinsame Nutzungen von Ressourcen nur zu begrüßen", so der Landesgeschäftsführer.
Autor: Michael Ruckhofer
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