"Die Fusion war richtig und wichtig"

Peter Bacher: "Wir wollen das Marktleben so erhalten, wie es ist."
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  • hochgeladen von Stefan Verderber

Innerhalb von knapp vier Monaten hat Peter Bacher sein Zuständigkeitsgebiet fast vervierfacht. Wie das geht? Bis Ende des Vorjahres war er noch Bürgermeister von Amering, seit Ende März ist er Chef der fusionierten Marktgemeinde Obdach.

MZ: Erst Amering - jetzt Obdach. Gibt es da gravierende Unterschiede?
Peter Bacher: Große Unterschiede. Termine und Aufgaben sind wesentlich mehr geworden, dafür ist auch viel mehr Zeit nötig. Wenn man das anständig machen will, dann geht das nur hauptberuflich.

MZ: Sind Sie gut im neuen Amt angekommen?

Bacher: Das kann man durchaus sagen. Mit den Mitarbeitern läuft alles perfekt. Wir haben eine tolle Stimmung, da können andere Gemeinden nur davon träumen.

MZ: War die Fusion im Nach-hinein betrachtet richtig?
Bacher: Sie war richtig und wichtig.

MZ: Sie hatten schon kurz nach der Wahl viele Projekte im Kopf. Was steht auf der Prioritätenliste ganz oben?

Bacher: Da gibt es mehrere Themen. Nachholbedarf haben wir bei einigen Straßen und Wegen. Der Bauhof soll der neuen Gemeinde entsprechend größer werden. Außerdem wollen wir das Altstoffsammelzentrum benutzerfreundlicher machen. Den Heimbringerdienst am Wochenende wollen wir so bald wie möglich wieder etablieren.

MZ: Wenn man über Projekte spricht, muss man auch über Finanzen sprechen. Wie steht Obdach finanziell da?

Bacher: Wir wurden kürzlich vom Gemeindebund durchleuchtet. Von der Verschuldung her sind wir gut unterwegs. Wir haben zwar Darlehen für Kanal und Wasser laufen, die sind aber durch Beiträge gedeckt.

MZ: Heißt das, es gibt finanziellen Spielraum für Projekte?
Bacher: Durchaus.

MZ: Die Abwanderungspläne des Billa-Marktes waren monatelang ein Thema in Obdach. Gibt es Neuigkeiten?
Bacher: Ich habe eigentlich damit gerechnet, dass die Verantwortlichen an mich herantreten werden. Das ist bislang nicht geschehen. Wir werden jetzt selbst Kontakt aufnehmen. Unsere Intention ist es auf jeden Fall, das Geschäft im Ort zu behalten. Dafür müssen wir Lösungen für Parkplätze und einen eventuellen Umbau finden. Wir wollen das Marktleben so erhalten, wie es ist. Es gibt schon genügend Negativbeispiele.

MZ: Die Obdacher Schulen sollen saniert werden - schwebt Ihnen ein Zeitpunkt vor?
Bacher: Da gab es bereits erste Gespräche mit dem Land, Finanzhilfe wurde uns zugesagt. Die Hauptschule feiert nächstes Jahr ihr 50-jähriges Jubiläum - das wäre ein idealer Zeitpunkt für den Spatenstich. Der Kindergarten soll im Bereich der Schule neu gebaut werden. Erst werden aber die Notwendigkeiten geprüft, wir haben das schon veranlasst.

MZ: Sind Sie mit der Lösung beim Schilift zufrieden? Amering war früher als einzige Gemeinde nicht im Verbund ...

Bacher: Ja, ganz einfach deshalb, weil wir in verschiedenen Dingen nicht involviert waren. Das ist eine alte Geschichte, mittlerweile profitieren alle davon. Jetzt ist der Lift perfekt in Schuss und auch der neue Teich bietet viele Vorteile. Er wird künftig auch als Löschteich und zur Bewässerung des Sportplatzes genützt.

MZ: Für den Ortskern schwebt Ihnen Shared Space vor. Wie soll das aussehen?
Bacher: Wir besichtigen noch Musterstädte und machen uns dann Gedanken. Das große Ziel ist, das Zentrum barrierefrei zu gestalten.

MZ: Falls man das nach so kurzer Zeit schon sagen kann: Wie ist die Zusammenarbeit mit der Opposition?
Bacher: Es läuft alles sehr harmonisch. Ich hoffe, dass es auch in Zukunft so bleibt.

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