Meinung: Halbherzigkeit als gelebte Philosophie

Halbherzigkeit zählt zu den echten Schwächen von uns Österreichern. Besonders von Politikern. Das hat schon der Sozialphilosoph Norbert Leser (1933-2014), vor allem bekannt für seine kritische Auseinandersetzung mit der österreichischen Sozialdemokratie, in seinen Werken treffend beschrieben. „Auf halben Wegen und zu halber Tat“. So hat man's in der Alpenrepublik gern. Zu seinen Bestsellern zählten u. a. „Elegie auf Rot“, „Salz der Gesellschaft“ und „Der Sturz des Adlers“. Leser demonstrierte seinen Lesern, wie eine Halbheit die andere ergibt. Wie ein roter Faden durchzieht die Halbherzigkeit der politischen Akteure die Geschichte Österreichs. Norbert Leser nannte die Dinge beim Namen und identifizierte dabei auch Personen als Inkarnation von Halbheit und Doppelzüngigkeit. Er drang dabei oft unbequem tief in die Seele der Österreicher ein, die deutlich mehr Gefallen an der Rolle der Halbherzigen finden als andere. Der „Austromarxist“ Norbert Leser verstört mit seiner Kritik seine ideologisch gleichgesinnte Klientel ebenso wie der deutsche Volkswirt, ehemalige SPD-Politiker und Bestseller-Autor Thilo Sarrazin. - Wohin halbherzige Entscheidungen, gepaart mit unfinanzierbarer Sozialromantik führen, zeigt sich in diesen Tagen sehr deutlich.

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