Zum Tod von Michail Gorbatschow
Politik des Friedens und der Versöhnung

Im Westen verehrt, in Russland umstritten: Michail Gorbatschow, der kürzlich mit 91 Jahren verstorben ist. | Foto: MZ-Archiv
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  • Im Westen verehrt, in Russland umstritten: Michail Gorbatschow, der kürzlich mit 91 Jahren verstorben ist.
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Mit Michail Gorbatschow hat eine der beeindruckendsten Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts die Welt verlassen. Ein großer Europäer, Humanist und Friedensaktivist wurde von der EU und den USA im entscheidenden Moment im Stich gelassen. Die Folgen spüren wir heute. Seine Ideen einer europäischen und globalen Sicherheits- und Friedensarchitektur könnte jedoch gerade heute eine mögliche Lösung für die Konflikte unserer Zeit sein." Diese Zeilen von einem meiner Freunde, einem politischen Insider, Brückenbauer und leidenschaftlichen Europäer, der aufgrund seiner ausgeübten Ämter bestens mit der Materie vertraut ist, könnte ich nicht besser formulieren, weshalb ich sie hier wiedergebe. Michail Sergejewitsch Gorbatschow hat den Kalten Krieg beendet. Mit Glasnost und Perestroika wurde Gorbi zum Architekten eines friedlichen Europas, zum Möglichmacher der deutschen Wiedervereinigung. Allein das war schon eine friedenspolitische Großtat. Trotzdem ihn der Westen dafür lobte und verehrte und er im Jahr 1990 auch den Friedensnobelpreis erhielt, wurden seine Bemühungen um ein friedliches Miteinander zum Wohle beider Seiten nicht unterstützt. Die Transformation von der Plan- zur Marktwirtschaft scheiterte und mit der NATO-Osterweiterung musste Gorbatschow auch erkennen, dass mündliche Versprechen im Westen nichts wert sind. Der Westen, allen voran die USA, hatte immer nur seine eigenen geopolitischen und wirtschaftlichen Interessen im Fokus. Diese verfehlte Russland-Politik wird nun von den Schulterklopfern der Allianz des Westens fortgeschrieben.

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