Bronzemedaille ins Zirbenland geholt

Willi Denifl präsentiert sichtlich stolz seine Olympia-Medaille. | Foto: Taucher

WEISSKIRCHEN. Der 22. Feber 2018 ist als Super-Medaillen-Donnerstag für Rot-Weiß-Rot in die Geschichte von Olympischen Spielen eingegangen. Anna Gasser (Gold), Michael Matt (Bronze) und als krönender Abschluss „Bronze“ für das Kombinierer-Quartett Klapfer, Seidl, Gruber und dem Weißkirchner Willi Denifl.

Tageshöchstweite auf der Sprungschanze

„Super“ trifft natürlich auch auf Denifl zu, der gut vorbereitet, perfekt eingestellt und angespornt von seinem Murauer Trainer Christoph Eugen seine ganze Routine ausgepackt und schon auf der Sprungschanze mit der Tageshöchstweite von 138,5 Metern zu einem echten Höhenflug angesetzt hat: „Ich war selbst sowie unser gesamtes Team gar nicht aufgeregt und locker wie selten zuvor. Wir hatten alle eine positive Spannung und jeder hat auf der Schanze eine richtige Gaudi gehabt und Supersprünge über 130 Meter hingelegt. Für uns war es wichtig, schon auf der Schanze ganz vorne dabei zu sein.“

Gutes Gefühl auf der Loipe

Beim Springen bestätigte der 37-Jährige als österreichische Nummer vier seine Nervenstärke und sorgte für einen krönenden Abschluss. Auf der Loipe musste er die Medaillenjagd eröffnen: „Ich bin mit einem guten Gefühl auf die Loipe gegangen und es war eine Ehre für mich, als Erster wegzulaufen. Es ist für mich super gelaufen, aber das Zittern im Ziel war dann richtig zach. Das Laufen war einfacher, als dann meinen Kollegen zuzuschauen.“

Nervenkitzel im Kampf um die Medaille

Mit dem Wissen, dass es sich für den Routinier mit seinen 37 Lenzen am Buckel zu 99 Prozent um den letzten Karriere-Auftritt sowie die letzte Medaillenchance bei Olympischen Spielen gehandelt hat, war der Nervenkitzel zusätzlich noch größer: „Diese Medaille war nicht abzuholen und ist sportlich gesehen sehr hoch einzustufen. Sechs Nationen haben nämlich je vier ausgeglichene Athleten. Wir sind alle über 130 Meter gesprungen, trotzdem war der Vorsprung nach dem Springen nicht sehr groß.“

Traum in Erfüllung gegangen

Ein Traum ist für den perfekten Teamplayer in Erfüllung gegangen und der „Oldboy“ darf sich jetzt nach Team-Welt- und Team-Vizeweltmeistertitel über Olympiabronze und einen kompletten Medaillensatz bei internationalen Großereignissen freuen: „Nachdem ich auch einen Weltcupsieg und weitere Weltcup-Podestplätze geschafft habe, habe ich jetzt alles erreicht, was ich mir schon seit Beginn meiner Sportlerkarriere gewünscht und erträumt habe.“
Beim Heimflug hat übrigens sein „Übergepäck“ in Form der Bronzemedaille bei der Zwischenlandung in der Schweiz für Aufregung gesorgt: „Beim Sicherheitscheck ist das große Teil aufgefallen und trotz ausführlicher Erklärung musste ich meinen Rucksack komplett entleeren.“

Freudiger Empfang bereits am Flughafen

Umso schöner war es für den „Bronze-Boy“ aus dem Zirbenland, dass ihn in Schwechat seine Gattin Ute gemeinsam mit Mitgliedern des speziellen „Freundeskreises“ empfangen haben und es danach daheim im Wohnzimmer des Eigenheimes zu einer kurzfristig improvisierten und überraschenden Welcome-Partynight im Kreise seiner Familie, Freunde und Bekannten kam. Auch die Töchter Nina und Hanna haben ihren erfolgreichen „Papa“ sehnsüchtig erwartet und mitgefeiert.

„Fühle mich in Weißkirchen extrem wohl"

„Seit dem ersten Tag fühle ich mich in Weißkirchen extrem wohl und es macht Spaß, da zu sein. Mein Freundeskreis wird immer größer, dass beim Empfang so viele gekommen sind, war eine Riesenwürdigung mir gegenüber.“
Von seinen ersten Olympischen Spielen in Salt Lake City hat „Willi“ seine Gattin Ute, die damals im Österreich-Haus gearbeitet hat, als ,Lebensmedaille‘ mitgebracht und jetzt aus Südkorea bronzenes Edelmetall.

Karriereende nach der Heim-WM 2019 ?

Das Karriereende könnte Ende der nächsten Saison kommen, wenn der gebürtige Stubaitaler als „zuagroaster“ Zirbenländer bei der Heim-WM in Seefeld (Tirol) die Medaillenjagd mit einem Weidmannsheil in Form von Edelmetall abschließt.

Nach den Feiern geht es im Weltcup weiter

Mit dem Empfang aller öster-reichischen Pyeongchang-Olympiamedaillengewinner wurde der Feiermarathon der rot-weiß-roten Sportaushängeschilder am Salzburger Kapitelplatz abgeschlossen. Für alle Athleten heißt es jetzt wieder zurück in den Weltcupalltag ihrer Sportdisziplinen und dabei die olympischen Erfolge zu bestätigen.

Ehrung der Medaillengewinner genossen

Das gilt natürlich auch für Willi Denifl, der sich beim Empfang in Salzburg auch speziell über die Teilnahme und das erste Zusammentreffen nach dem Gewinn der Bronzemedaille mit seinen Eltern gefreut hat. „Es war generell eine Ehre für mich, in Salzburg dabei sein zu dürfen, es waren ja nur die Medaillengewinner eingeladen, ich habe es natürlich sehr genossen“, strahlte Denifl mit seiner Bronzemedaille noch einmal um die Wette. Für die Medaille wurde mittlerweile im Wohnzimmer der Familie Denifl ein würdiges Platzerl gefunden.

Nächster Einsatz im finnischen Lahti

Der 37-Jährige ist jetzt schon in Richtung Lahti (Finnland) aufgebrochen, wo er am Wochenende um Spitzenplätze im Weltcup springen und laufen wird: „Ich bin gut drauf, kann alles locker angehen.“ Zusätzliche Motivation schöpft Denifl aus der Tatsache, dass ihm nicht nur ihn Lahti, sondern auch auf den weiteren Stationen bis zum Saisonende die Schanzen liegen. So sollten auf den Großschanzen in Oslo, Trondheim und Klingenthal weitere gute Platzierungen herausschauen, die ihm in der Weltcupgesamtwertung einen weiteren guten Punktezuwachs bescheren sollten.
Aktuell rangiert Denifl als zweitbester Österreicher mit 255 Punkten auf Platz 13.

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