Leichtathletik-Talent
Hannah Krawanja zeigt trotz Schmerzen gehörig auf
Leichtathletik-Talent Hannah Krawanja hat im Jahr 2023 trotz schmerzhaften Begleitumständen sportlich gehörig aufgezeigt.
MURTAL. Auf ihr erfolgreichstes, aber auch schmerzhaftestes Karrierejahr als Leichtathletin kann Hannah Krawanja zurückblicken. Die ehemalige Atus Knittelfeld-Nachwuchssportlerin hat auf dem Weg zur 100 Meter-Hürden-Silbermedaille bei den Österreichischen U23-Meisterschaften in Rif (Salzburg) mit ihrer Endzeit von 13,84 Sekunden das EM-Limit sogar um sechs Hundertstel unterboten.
Euro-Ticket
Damit hat sie das Ticket für die Europameisterschaft im finnischen Espoo im letzten Abdruck ausgefasst. Die 20-Jährige ist dabei in ihrer jungen Karriere überhaupt erstmals unter 14 Sekunden gelaufen. Die Siebenkämpferin hat mit dieser grandiosen Leistung über 100 Meter Hürden die Spezialistinnen abgehängt und beeindruckt. Da hat sich, wie sich nach dem Rekordlauf herausstellte, auch ein Muskelfasereinriss auf dem Weg zur Bestmarke leichter verkraften lassen.
Internationale Erfahrung
Bei der Europameisterschaft durfte Krawanja ihr Debüt im Dress des österreichischen Nationalteams geben und war in erster Linie darauf bedacht, internationale Erfahrung zu sammeln. In Finnland ist die Murtalerin schon an der ersten Hürde leicht hängengeblieben und konnte daher nicht die maximale Geschwindigkeit aufnehmen. Mit 14,14 Sekunden lief sie trotzdem ihre drittschnellste Karrierezeit und belegte Platz 31.
Schmerzhafte Geschichte
Für die Leichtathletik-Zukunftshoffnung zählt die EM-Qualifikation umso mehr, wenn man auch die schmerzhafte Geschichte dahinter kennt. Mehrmals lag nämlich bei Krawanja das Karriereende in der Luft. Im März 2022 hat zunächst eine Covid-Erkrankung eine mehrmonatige Sportpause ausgelöst. Zu Sommerbeginn gab es aufgrund einer missglückten Landung beim Hochsprung massive Schmerzen im Rückenbereich. Seit damals lebt Krawanja täglich mit Schmerzen, die eine Bandscheibenvorwölbung als Ursache haben.
Deutliche Steigerung
Medizinisch bestens betreut und seit Herbst 2022 gecoacht von Neo-Trainer Herwig Grünsteidl bei ihrem neuen Verein DSG Wien, hat es trotzdem deutliche Steigerungen in mehreren Disziplinen sowie die Hürden-Bestleistung gegeben. Die junge Leichtathletin hat sich im September gemeinsam mit ihrem Betreuerstab entschlossen, die Saison vorzeitig abzubrechen. Nach einem stationären Aufenthalt im LKH Stolzalpe stehen aktuell Physiotherapien auf der Tagesordnung.
Herausforderndes Jahr
Für Krawanja war 2023 rund um alle schmerzhaften Begleiterscheinungen jedenfalls die emotionalste, herausforderndste und beste Saison ihrer Laufbahn. Natürlich hofft die Mehrkampf-Leichtathletin, wieder voll gesund zu werden, um ihre weiteren sportlichen Ziele umzusetzen. Dazu zählen die Siebenkampf-U23-EM 2025, die 6.000-Punkte-Marke sowie die Teilnahme am Götzis-Meeting 2025. In weiterer Folge steht eine Olympia-Teilnahme 2028 am Wunschzettel. Die Basis dafür soll heuer gelegt werden. Auf dem Weg dorthin steht auch eine Sponsorensuche am Programm. Privat lebt die Murtalerin mittlerweile in Wien und studiert im dritten Semester sehr erfolgreich Kultur- und Sozialanthropologie.
Bericht: Alfred Taucher
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