JUDENBURG
Kammerpräsident Herk haut jetzt auf den Tisch

Murtaler Wirtschaftstrio. WKO-Präsident Josef Herk, Regionalstellenobmann Norbert Steinwidder und Regionalstellenleiter Michael Gassner. | Foto: Oblak
  • Murtaler Wirtschaftstrio. WKO-Präsident Josef Herk, Regionalstellenobmann Norbert Steinwidder und Regionalstellenleiter Michael Gassner.
  • Foto: Oblak
  • hochgeladen von MeinBezirk.at/ Murtal/Murau

Autor: Gertrude Oblak

Dass Behördenverfahren auch mehrere Jahre dauern können, will die Wirtschaftskammer nicht mehr hinnehmen. Sie stellt Unternehmensgründern einen Standortanwalt zur Seite.

Das demografische Problem des Murtales ist hinlänglich bekannt. Betriebsansiedelungen und damit die Schaffung von Arbeitsplätzen sehen der steirische Wirtschaftskammerpräsident Josef Herk und WKO Regionalstellenobmann Norbert Steinwidder als probates Mittel, der Bevölkerungsabwanderung Einhalt zu gebieten. Um den Behördenverfahren zur Genehmigung von Betrieben Schwung zu verleihen, setzen sich Experten der Wirtschaftskammer als Standortanwalt ein. Herk: „In der Steiermark liegen aufgrund der zähen Behördenverfahren 1,5 Milliarden Euro brach.“ Und er hatte ein Beispiel parat, das ihn bei schon bei der Erwähnung in Rage brachte, nämlich Minex. Seit 2013 kämpfen die Minex-Verantwortlichen um die Umsetzung ihres Projektes am ehemaligen Standort der ÖDK (jetzt brachliegendes Industriegelände) in Zeltweg. So emotional hat man den höchsten steirischen Wirtschaftsvertreter selten erlebt. Allen Genehmigungen zum Trotz wird „der schreienden Minderheit gegenüber der schweigenden Mehrheit immer wieder recht gegeben“, wundert sich auch Regionalstellenobmann Norbert Steinwidder.

Verhärtete Fronten

„Gegen uns hat sich eine Gruppe so einzementiert, dass sie Argumente, die ihren Widerstand entkräften, nicht hören wollen“, hat Ulrich Koch, geschäftsführender Gesellschafter der Minex Mineral Explorations GmbH Graz, bei der kürzlich abgehaltenen Pressekonferenz in der neuen Zentrale der Wirtschaftskammer Murtal festgestellt. Das seit 2013 laufende Behördenverfahren habe Minex bisher über neun Millionen Euro gekostet. In einem halben Jahr sei die Umweltverträglichkeitsprüfung erledigt gewesen, die restliche Zeit gehe auf das Konto der Projektgegner, so Koch.Josef Herk würde in diesem Zusammenhang sehr interessieren, wer diese Gruppe finanziert. „Vor Minex ziehe ich den Hut, weil so viel Geduld aufgebracht wurde, aber jetzt ist Schluss mit lustig“, wetterte Herk bei der Pressekonferenz.

Minex will endlich bauen

Koch ist sicher: „Unser Marathon ist in der Zielgeraden“. Er rechne mit einem Start der Bautätigkeiten im September dieses Jahres. Herk sieht in derartigen Verzögerungen die Gefahr, dass Betriebsansiedler davor zurückschrecken, sich im Murtal niederzulassen.

Genug Geld vorhanden

Um auf die 1,5 Milliarden zurückzukommen: Auch Steinwidder bekräftigte, dass genug Geld vorhanden sei, Betriebsgründer müssten sich über Finanzierungen und Förderungen schlau machen. Chancen für die Region sieht Steinwidder nach wie vor in der Gründung einer Fachhochschule und dem Zusammenschluss der Gemeinden zu einer Aichfeldstadt: „Es gibt deutliche Zeichen, die auf die Realisierung dieser beiden Visionen hinweisen. Dass sie nicht immer in den Medien sind, bedeutet nicht, dass sie einschlafen.“

Push-Nachrichten auf dein Handy
MeinBezirk.at auf Facebook verfolgen
Die Woche als ePaper durchblättern
Newsletter deines Bezirks abonnieren

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.