Schwammerlsucher auf Abwegen

Alf Poier in seinem Element - auf der Bühne. Foto: Dietmar Lipkovich
  • Alf Poier in seinem Element - auf der Bühne. Foto: Dietmar Lipkovich
  • hochgeladen von Stefan Verderber

JUDENBURG. Obwohl die Schwammerlsaison noch nicht begonnen hat, war der frischgebackene „50er“ Alf Poier vergangene Woche für einen seiner eher seltenen Heimatbesuche in Judenburg. Dort hatte der Künstler, Musiker, Kabarettist und Tausendsassa auch Zeit für ein Gespräch über Gott und die Welt.

MZ: Wie sieht bei Ihnen ein typischer Heimatbesuch aus?
Alf Poier: Fix eingeplant ist immer ein Besuch im Feistritzgraben. Wenn ich komme, wohne ich bei den Eltern, da geht sich das gut aus.

MZ: Aber Schwammerlsuchen geht jetzt noch nicht ...
Naja, suchen kann man sie immer. Ob man sie dann auch findet, ist eine andere Frage. Also, im Sommer sind Schwammerlsuchen und der Zirbitz die Fixpunkte.

MZ: Müssen Sie hier viele Autogramme schreiben?
Nein, ich trenne ja meine berufliche und private Seite. Die beiden sind so zerstritten, dass sie vor Kurzem sogar auseinandergezogen sind. In Judenburg bin ich privat unterwegs, aber ich werde immer freundlich gegrüßt.

MZ: Was halten Sie von der Entwicklung in der Judenburger Innenstadt?
Das finde ich traurig. Die ganzen Einkaufszentren und Online-Shops - das geht in die falsche Richtung. Das ist mir alles zu konformistisch. Aber ich komme viel herum und es ist überall gleich. Das wirkt betäubend. Ich bin kein Neopathetiker. Nur weil etwas neu ist, muss es noch lange nicht gut sein. Wenn man Judenburg so gelassen hätte, wie es in den 70er-Jahren war, dann wäre es heute die reinste Attraktion. Stattdessen sind ein paar Experten auf die Idee gekommen, den Hauptplatz zu pflastern - das interessiert niemanden.

MZ: Sie haben schon vor über zehn Jahren „Good old europe is dying“ gesungen. Fühlen Sie sich bestätigt?
Ich habe das damals schon gewusst. Es läuft viel schief und es wird viel verschwiegen. Das hat sich bestätigt. Ich war nie der typische Künstler und habe gewisse Einstellungen nie vertreten.

MZ: Was halten Sie von unserem neuen Song Contest-Beitrag?
Den habe ich vielleicht zehn Sekunden gehört. Langweilig! Da werden wir in den hinteren Reihen landen. Da waren wieder Experten am Werk, das ist meist das Gegenteil von gut.

MZ: Was müsste passieren, damit Sie noch einmal antreten?
Ich habe ja jetzt noch eine posttraumatische Belastungsstörung vom letzten Mal. Das reizt mich nicht mehr. Außer vielleicht, wenn sich die Experten für mich entscheiden ...

Das vollständige Interview lesen Sie in der aktuellen Murtaler Zeitung

Alf Poier: Von der Kellnerin zum Künstler

Info

Alf Poier wurde am 22. Februar 1967 in Judenburg geboren und ist in Rothenthurm (St. Peter ob Judenburg) aufgewachsen.
Der Kabarettist präsentiert sein aktuelles Programm „The making of Dada“ am Samstag, dem 8. April, im Festsaal in Oberwölz und am 30. November im Kulturhaus Knittelfeld.
Erfolge feierte er auch als Künstler und Musiker. Im Jahr 2003 ist er mit „Weil der Mensch zählt“ für Österreich beim Song Contest angetreten - Ergebnis: 6. Platz.

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