Der Traum des Gejagten

Das zweite Zuhause: Keke Platzer am Red Bull Ring. Foto: Verderber
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  • hochgeladen von Stefan Verderber

FOHNSDORF. Er lebt seinen Kindheitstraum. Das Motorsportfieber wurde ihm quasi vom Vater in die Wiege gelegt. Deshalb auch der Name: Keke kommt von Formel 1-Legende Keke Rosberg.

Die Anfänge

„Im Prinzip hat es lange gedauert. Mit 7 oder 8 Jahren habe ich mit dem Kartsport begonnen. Da haben einige schon viel früher angefangen“, erzählt der Teilzeit-Fohnsdorfer. Das Talent war von Anfang an da, der Sprung ins Rennkart ist trotzdem nie passiert. „Es ist ein schwieriges Umfeld - und vor allem ist der Sport teuer.“

Die Rückkehr

Irgendwann war dann Schluss mit dem Kartsport, „der Drang zum Rennfahren war aber immer da“, erzählt Keke heute. 2012 dann die Rückkehr mit einem eigenen Kartteam und diversen Castings. Den Ausschlag hat schließlich Freundin Claudia gegeben. „Probier´s einfach“, hat sie gesagt.

Der Gejagte

Seit dem Vorjahr fährt der 23-Jährige im Suzuki Cup. Und das mit Erfolg: Dritter in der Gesamtwertung 2015. Heuer gab es zum Start am Slovakiaring gleich einen Doppelsieg. „Dann hatte ich plötzlich keine Freunde mehr im Fahrerlager“, lacht der Murtaler. Jetzt kommt er als Gesamtführender zu seinem Heimrennen auf den Red Bull Ring. Im Rahmen des Truck Race werden am Wochenende gleich drei Rennen ausgetragen. „Jetzt bin ich der Gejagte. Ein Heimsieg wäre super - und ich möchte natürlich die Führung verteidigen.“

Der Traum

Trotz aller Erfolge bleibt das Motorsport-Dasein schwierig. Eine Saison kostet rund 25.000 Euro, ein einzelnes Rennen etwa 3.000. Platzer: „Das ist viel für einen Studenten“. Dazu das ständige Kopfzerbrechen: „Was ist, wenn etwas kaputt wird?“ Der Traum wäre es deshalb, einen Hauptsponsor zu finden, der die gesamte Saison finanziert. „Dafür gibt es eine Werbefläche am Auto und ständige Präsenz auf allen Kanälen.“ Nicht zu vergessen: Pro Rennen sehen Keke rund 10.000 Fans auf die Räder. Für einen Sieg kassiert er trotzdem lediglich 300 Euro Preisgeld.

Die Perspektive

Trotz aller Träumereien bleibt der Fohnsdorfer dennoch realistisch: „Formel 1-Weltmeister werde ich keiner mehr.“ Das muss er aber auch nicht. Ein Tourenwagen-Engagement würde ihm schon reichen. Und ganz nebenbei absolviert er gerade sein Studium und jobbt nebenbei als freier Journalist. Sein Fachgebiet: Motorsport - wie könnte es anders sein. „Ich bin ein Motorsportfreak und kann da aus einer anderen Perspektive herangehen.“

Zur Person:

Keijo Keke Platzer ist 23 Jahre alt, er lebt in Fohnsdorf und Wien.
Tätigkeiten: Studium der Publizistik in Wien, freier Journalist (Rallye & more) und Fahrer im Suzuki Cup.
Erfolge: Doppelsieg beim Saisonauftakt am Slovakiaring. Im Vorjahr Gesamtdritter im Suzuki Cup Austria.
Nächste Rennen: Von 29. April bis 1. Mai am Red Bull Ring.
Unterstützen kann man Keke Platzer über die Plattform I believe in you der Sporthilfe. Mittels Crowdfunding wird dort Rennbudget gesammelt.

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