OM berichtet über ein gutes Wirtschaftsjahr

Standen Rede und Antwort: GF Dieter Hölzl, Vorstandsobmann Jakob Karner, GF Friedrich Tiroch. | Foto: Waldhuber
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Gute Nachrichten, aber die „Milchschwemme“ stellt das Management vor große Herausforderungen.

SECKAU. 1.617 heimische Betriebe beliefern die Obersteirische Molkerei mit Milch. Diese Zahl ist im vergangenen Jahr gegenüber 2014 fast konstant geblieben. Zur Anlieferung gelangten mehr als 152 Millionen Kilogramm Milch, was einer Steigerung von rund 15 Prozent entspricht. Grund für diesen Aufwärtstrend ist das mit Frühjahr 2015 eingetretene Auslaufen der Kontingentierung, das für viele Landwirte Anreiz war, mehr Milch zu produzieren. „Ein turbulentes Jahr“, bilanzierte Jakob Karner, Vorstandsobmann der Obersteirischen Molkerei, bei der vor wenigen Tagen abgehaltenen Sprengelversammlung in Seckau, die traditionell im Vorfeld zu der Mitte April stattfindenden Generalversammlung erste Eindrücke über den wirtschaftlichen Verlauf des Jahres 2015 und eine Sicht nach vorne bietet.

„Milchschwemme“ und Folgen

Das Ende der Milchquote nach 37 Jahren Bestand habe einen echten „Milch-Tsunami“ bewirkt, stellte auch OM-Geschäftsführer Friedrich Tiroch fest. Man müsse gegenwärtig von einer qualitativ hochwertigen „Milchschwemme“ sprechen, die den Märkten Probleme bereite. Eine Folge davon war auch ein deutlicher Rückgang des an die Bauern ausbezahlten Milchgeldes mit einem durchschnittlichen Monatspreis von 32,1 Cent. „Trotz dieses Rückganges lagen wir in punkto Milchpreisbarometer noch im österreichischen Spitzenfeld“, so Tiroch, der dessen Gesamtsumme mit 59,8 Millionen Euro bezifferte. 2016 werde eine weitere Steigerung bei der Milchanlieferung mit sich bringen, so Tiroch, der den Anstieg auf mindestens zehn Prozent schätzt.
Insgesamt kann die Obersteirische Molkerei, deren Umsatz im vergangenen Jahr bei 95 Millionen Euro zu liegen kam, bei allen Milchsorten Steigerungen verzeichnen, besonders im Bereich der Biomilch habe sich 2015 die gute Entwicklung fortgesetzt, so Tiroch. Die Folge: 2016 werden zu den bereits bestehenden 400 Biobetrieben 30 neue ihre Tätigkeit aufnehmen.

Große Investitionen

Als eine Reaktion dieser Milchflut habe man auch die Investitionen in die Spielberger Käsereifung beschleunigt. Vor wenigen Wochen war der Startschuss zur Erweiterung der Reiferäume gefallen, bereits im Juni soll das Projekt abgeschlossen sein und zusätzliches Lagerpotenzial für mehr als 1.000 Tonnen Käse bieten. Spielberg ist Teil eines gewaltigen Investitionsprogrammes, bei dem die Obersteirische Molkerei rund 40 Millionen Euro in die Hand genommen hat. Die Neugestaltung der Käserei in Knittelfeld gehört dazu, Käsepresse und Salzbad werden hier erneuert, durch einen eigenen Besuchergang soll der Betrieb „gläsern“ werden und den Produktionsablauf in Knittelfeld für das Publikum transparent machen.

Hervorragendes Ergebnis

Trotz eines seit drei Jahren rückläufigen Umsatzes auf nunmehr knapp 134 Millionen Euro werde die OM-Tochter Landforst auch 2015 mit einem „höchst erfreulichen Ergebnis“ aufwarten, so deren Geschäftsführer Dieter Hölzl. Rückgängen in den Bereichen Energie, Bau- und Garten stünden Zuwächse bei Lebensmitteln und Technik gegenüber. Auf Erfolgsschiene ist nach wie vor auch die in Judenburg angesiedelte ÖFörst, die mit einem Jahresumsatz von rund 13,9 Millionen Euro im Jahr 2015 wieder ein stattliches Ergebnis erwarten lässt.

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