Bezirk Neunkirchen
COVID-Panik? Arzt untersuchte Dreijährige nicht

Die Mama mit ihrer verschnupften Dreijährigen. | Foto: privat
  • Die Mama mit ihrer verschnupften Dreijährigen.
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  • hochgeladen von Thomas Santrucek

BEZIRK NEUNKIRCHEN. Ein Arzt schickte eine Mama mit ihrer Tochter (3), die eine Schnupfennase quälte, weg. Es folgte Corona-Quarantäne.

Die Mama mit ihrer verschnupften Dreijährigen. | Foto: privat
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Erstaunlich verlief in den Augen einer karenzierten AHS-Lehrerin ein Arztbesuch mit ihrer verschnupften Tochter (das Kind wird am 30. August drei Jahre alt).
Als die Frau aus dem Raum Ternitz mit ihrem Kind bereits vor der Ordi stand, wurde sie telefonisch vom Doktor weggeschickt. "Er meinte, dass wir uns unter 1450 (COVID-Hotline – Anm. d. Red.) melden sollen, weil er keine Verdachtsfälle anschauen kann. Er wolle das Risiko nicht eingehen und er habe auch nicht ausreichend Schutzvorkehrungen, sprich Kleidung etc. Meine Tochter wurde von ihm also per Telefon als Verdachtsfall abgestempelt, ohne sie gesehen zu haben, echauffiert sich die Mama.

Ab zur COVID-Hotline

Nun nahm alles seinen Lauf. Die Lehrerin wählte die 1450. Ihr wurde angekündigt, ihr Kind werde in den nächsten 48 Stunden getestet. Das Mädchen dürfe das Zuhause nicht verlassen – das volle Vorsichtsmaßnahmenprogramm also. Nur die Schnupfennase, welche die Kleine nach einem Bad im Pool quälte, die wurde nicht behandelt. 
Mittlerweile hat auch die zweite Tochter (nicht ganz zwei Jahre alt) der Frau eine Schnupfennase. Wieder wählte die Mutter die COVID-Hotline, um dies zu melden.
Mittlerweile liegt auch das Testergebnis des Kindes vor: "Meine Tochter ist covid-negativ", so die Mama.

"Sind in einer Ausnahmesituation"

Die Bezirksblätter hakten telefonisch beim besagten Doktor nach. Der Mediziner: "Ich bin nicht blöd und hol mir einen Infekt rein. Wir sind in einer Ausnahmesituation. Ich bin verantwortlich für alle Kinder hier drinnen und für meine Mitarbeiter und ich entscheide ob es notwendig ist oder nicht, ein Kind zu behandeln." Außerdem stellte der Arzt in Frage, ob man mit einem verschnupften Kind tatsächlich einen Doktor brauche.
Detail am Rande: nach dem Telefonat mit den Bezirksblättern rief der Arzt jene Mutter an, die sich beschwerte: "Was ich mir erdreiste, die Zeitung einzuschalten", gibt die Frau das Gespräch mit Herrn Doktor wider.

Rückendeckung für Arzt

Rückendeckung bekommt der Arzt von der BH. Bezirkshauptfrau Alexandra Grabner-Fritz betonte: "Maßnahmen, Vorkehrungen und Vorgehensweisen im direkten und indirekten Umgang mit Patienten obliegen ausschließlich den niedergelassenen Ärzten des Bezirks Neunkirchen."

Warum mit Schnupfen zum Doktor?
Nachdem sich Kritik häufte, weshalb eine Mutter mit ihrem Kind wegen eines Schnupfens den Doktor aufsucht, sei seitens der Lehrerin noch ergänzt: "Erstens, weil der Kindergarten nun eine Bestätigung braucht und zweitens, weil ein aus einem Schnupfen auch mehr werden kann (Mittelohr, Nebenhöhlen, Mandeln etc)."

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