Neunkirchner Bahnhofslift-Misere
Das nächste Kapitel in der etwas peinlichen Aufzugs-Causa
Am Neunkirchner Bahnhof wird ein vierter Lift schmerzlich vermisst (die BezirksBlätter berichteten). Nun wird das Nachrüsten eines Treppenliftes überlegt. Eine Sparsamkeit, die belächelt wird, wenn man weiß, wie viel Geld vor einigen Jahren das Ausscheiden des Stadtamtsdirektors gekostet hat.
NEUNKIRCHEN. Wer auf der Bahnhofsseite, Bereich Blätterstraße, wohnt, kennt das Problem: hier führen nur Stiegen die Unterführung runter. Eine echte Hürde für gehbehinderte Menschen, Mütter mit Kinderwägen oder Personen, die das Rad mitnehmen wollen oder müssen. Aber nur auf dieser Seite fehlt ein Lift, denn an drei anderen Stellen im Bahnhof wurden sie berücksichtigt.
Nun spricht ÖVP-Bürgermeister Herbert Osterbauer davon, das Nachrüsten eines Treppenliftes überprüfen zu lassen. Das mag für gehbehinderte Neunkirchner tatsächlich eine vernünftigte Lösung sein. "Aber wie kann man dann z.B. den Rollstuhl oder Kinderwagen mitnehmen?", gibt SPÖ-Bundesrätin Andrea Kahofer zu bedenken.
Zu teuer für einen Lift
Osterbauer transportierte im BezirksBlätter-Gespräch, dass der Preis für einen 4. Lift von den ÖBB exorbitant hoch angetragen worden wären. Da war von mehreren hunderttausend Euro die Rede. "Und ich habe schon einen Lift nachgerüstet (im Rathaus – Anm. d. Red.)", so der Stadtchef.
Sparen, wo es passt
Wie sich diese Sparsamkeit mit den Zahlungen an den vormaligen Stadtamtsdirektor Dieter Gansterer vereinbaren ließen, damit dieser Platz für seinen damaligen Nachfolger (Robert Wiedner) gemacht hat, muss man kritisch hinterfragen.
Wie Neunkirchner Stadtpolitiker vorrechneten, wurden hier nämlich die vollen Bezüge von Dezember 2010 bis 2015 bezahlt. "Und da sprechen wir von wenigstens 500.000 Euro. Und das ist noch niedrig angesetzt", so ein Mandatar.
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