Bezirk Neunkirchen
Entspannung bei den Heizkosten
Die Energiepreise haben 2023 vielen zugesetzt. Nun ist allerdings Entspannung spürbar.
BEZIRK. Die horrenden Energiepreise – etwa für Strom und für Heizkosten – haben vor allem kleine Einkommen massiv getroffen. Wobei die Preissteigerungen für Strom laut EVN-Pressesprecher Stefan Zach aufgrund staatlicher Deckelungen weniger arg auffielen. Hingegen:
"Beim Heizen haben’s alle gespürt; egal ob mit Öl, Gas, Pellet oder Strom geheizt wurde. Das war tatsächlich in der Krise ein Riesenthema. Bei Gas waren wir in der Spitze bei 20 Cent pro Kilowattstunde, was richtig viel ist. Jetzt sind wir bei 3,3 Cent (je nach Tarif – Anm. d. Red.)."
Viele EVN-Kunden hätten zwar immer noch mit Nachzahlungen zu kämpfen. "Aber der große Berg ist jetzt vorbei. Nun kann man nur hoffen, dass sich das stabilisiert bis zum nächsten Winter", meint Zach.
Leichte Entspannung
Auch Martin Weber, Vorstand bei der Siedlungsgenossenschaft Neunkirchen, erkennt "etwas Entspannung" bei der Preissituation im Vergleich zum vorigen Jahr: "Richtig 'angekommen' dürften diese Preisveränderungen jedoch bei privaten Haushalten nur zum Teil sein. Dies hat meines Erachtens damit zu tun, dass viele Private Fixtarife (für Strom und Gas) abgeschlossen haben, welche zum Zeitpunkt des Abschlusses zwar relativ zu den damals vorherrschenden Preisen ein 'gutes' Angebot waren, jedoch zwischenzeitlich deutlich über den aktuellen Marktpreisen liegen."
Die giftige Dreier-Kombination
"Das wirklich große Problem lag bzw. liegt im Triumvirat der Kostentreiber: explodierende bzw. nach wie vor recht hohe Inflation gemeinsam und zeitgleich mit explodierenden Energiekosten und gemeinsam und zeitgleich mit ausufernden Zinsen. Eine derartig 'giftige' Konstellation – vor allem das gemeinsame Eintreffen innerhalb kürzester Zeit – gab es meiner Meinung nach davor noch nie."
Geht es nach der SPÖ, solle der Landesenergieversorger EVN verstärkt in die Pflicht genommen werden. Der SPÖ-Bezirksvorsitzende Christian Samwald:
"Würde der Landesenergieversorger EVN seine Rekordgewinne in Form von günstigeren Strom- und Gaspreisen an die Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher und somit auch an die Neunkirchnerinnen und Neunkirchner zurückgeben, wäre schon ein erster kleiner Schritt in die richtige Richtung getan."
Unterstützung nach wie vor gefragt
In den Kommunen zeichnet sich ab, dass Geringverdiener und Teile des bisherigen Mittelstandes immer noch um Hilfen ansuchen. So trudelten in Grafenbach laut Bürgermeisterin Sylvia Kögler (SPÖ) heuer 38 Anträge "für Heizkosten" ein: "Etwas mehr als sonst."
Die Marktgemeinde Payerbach etwa unterstützt die Mieter, indem die Mietpreise "günstig und damit sozial verträglich" (O-Ton Gemeinderat Christoph Rella) bleiben. Scheiblingkirchens Bgm. Johann Lindner: "Bei uns haben in den vergangenen Jahren keine Mietpreiserhöhungen stattgefunden. Das Mietzinsniveau ist außerdem als moderat und durchaus leistbar zu bezeichnen."
Mit der Botschaft "mir geht es finanziell schlecht" in der Zeitung stehen, möchte niemand. Aber es gibt genügend Menschen, die den Schwarzataler Social Club (SSC) um Hilfe bitten. Der stellvertretende Obmann Manfred Knöbel: "Wir bekommen laufend Anfragen. Aber es ist bei weitem nicht so arg, wie es 2022/2023 war." "Alleine in diesen Jahren wurden rund 130.000 Euro aufgewendet, um Menschen im Bezirk Neunkirchen zu unterstützen", weiß Mario Posch, Kassier des SSC.
In diesem Zeitraum waren vor allem Mietrückstände und die hohen Energiekosten Thema. Posch: "Seit einigen Monaten sind diese Anfragen leicht rückläufig."
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