Bezirk Neunkirchen
Gewalt daheim: 117 Polizei-Einsätze
BEZIRK NEUNKIRCHEN. Übergriffe im familiären Umfeld steigen. Nach drei Jahren ist der Bezirk im dreistelligen Bereich angekommen.
Die aktuelle Statistik, die Bezirkspolizeikommandant Oberstleutnant Johann Neumüller zur "Gewalt in der Privatsphäre", wie es in Polizei-Deutsch heißt, geht zwar nur von Jänner bis November 2020. Doch auch ohne Dezember übertrifft sie die zwölf Monate der drei Vorjahre deutlich.
Traurige Spitze im Jänner
Neumüller: "Wir hatten von Jänner bis 30. November 117 Amtshandlungen mit 152 gefährdeten Personen. Eine markante Spitze gab es im Jänner, vor Corona, mit 30 ausgesprochenen Betretungsverboten." Zum Vergleich: 2019 waren es "nur" 85 in zwölf Monaten, 2018 waren es 97 und 2017 waren es 98 Amtshandlungen. "Wir liegen im Bezirksvergleich knapp nach Baden und St. Pölten", so Neumüller über die unrühmliche Gewalt-Statistik. Überwiegend – etwa 90 zu 10 Prozent – sind Frauen dabei die Opfer.
Weniger Alkohol-Kontrollen
Corona bedingt war heuer deutlich weniger Verkehrsaufkommen auf den Straßen. Entsprechend wurden von der Polizei auch weniger Alkohol-Schwerpunkte gesetzt. Neumüller dazu: "Zum Vergleich: 2019 führten wir 10.000 Alko-Tests durch. Heuer hatten wir bisher 6.700." Dennoch gab es bisher 190 Anzeigen wegen Alkohol am Steuer. – Ein ähnlich hoher Wert wie im Vorjahr. Empfehlenswert: Finger weg vom Alkohol (vor den Weihnachtsfeiertagen). Denn Neumüller verspricht: "Dass wir sicher noch einen Schwerpunkt fahren."
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