Neunkirchen/Grenzstadt Straßburg
Neunkirchner (41) als erster Österreicher im Euro-Korps

- Übergabe: Helmut Fiedler legt sein Gemeinderatsmandat nieder. Sein Nachfolger heißt Markus Lorenz. Fiedler und Lorenz flankiert von den Gemeinderatskollegen Regina Danov (l.) und Willi Haberbichler (r.).
- Foto: FPÖ Neunkirchen
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BEZIRK NEUNKIRCHEN. Sein Job beim Militär führt den Neunkirchner Offizier Helmut Fiedler für drei Jahre nach Straßburg. Er legt daher auch sein FPÖ-Mandat zurück.
Den Oberstleutnant des Genarlstabsdienstes Helmut Fiedler hat ein Ruf ereilt, dem er folgen wird: "Ich werde ab 30. August in Straßburg in einem multinationalen, militärisch voll einsatzfähigen Kommando arbeiten." Dieses Kommando hört auf den Namen Eurokorps. "Es ist seit rund 25 Jahren einsatzbereit, kann bis zu 60.000 Soldaten führen und ist derzeit z.B. an den Trainingsmissionen in der zentralafrikanischen Republik und Mali beteiligt.", so der Berufssoldat im exklusiven Bezirksblätter-Gespräch.
Der Vorbote für Österreich
Das kommt Fiedler nicht nur entgegen, weil er derzeit beim Militär einen Französischkurs belegt. "Das Reizvolle ist natürlich als erster Österreicher in Straßburg dabei zu sein. Der Hintergrund ist natürlich eine verstärkte Zusammenarbeit in Europa, was Sicherheit und Verteidigung betrifft. Österreich soll sich zunächst mit einen Stabsoffizier – der werde ich sein – beteiligen", erzählt Fiedler. In weiterer Folge könnte das österreichische Team wachsen. Und auch ein Entsenden von österreichischen Soldaten im Rahmen einer verstärkten Kooperation unter Kommando des Eurokorps sei ein Ziel. Fiedler will seine drei Jahre in Straßburg dafür nutzen, um zu netzwerken und Kontakte mit französischen Soldaten zu pflegen: "Das könnte mittelfristig Österreich zu Gute kommen, weil wir uns vermehrt am afrikanischen Kontinent bei friedenserhaltenden Einsätzen beteiligen."
Familie bleibt in Österreich
Fiedlers Familienleben wird durch den neuen Job in Straßburg empfindlich reduziert. "Man ist getrennt, das ist klar. Aber man ist jetzt nicht drei Jahre durchwegs dort, sondern kann für Urlaub und verlängerte Wochenenden nach Hause fahren. Es kommt mir wahrscheinlich auch zu Gute, dass mit Dezember eine Direktverbindung der ÖBB von Wien nach Straßburg in den Fahrplan aufgenommen wird", so der Familienvater.
Die politische Auszeit
Bei der Gemeinderatssitzung am 28. Juni gab Fiedler bekannt, sein Mandat niederzulegen. Fiedler dazu: "Es war sehr viel Herzblut drinnen, sonst hätte ich mich nicht in der Kommunalpolitik für unser Neunkirchen engagiert. Aber ich kann es nicht vereinbaren mit einem politischen Mandat, dass ich z.B. nur einmal im Monat in Neunkirchen anwesend bin und die restliche Zeit nicht bei den Bürgern sein kann."
Einen Nachfolger für das FPÖ-Gemeinderatsmandat gibt es bereits. "Ich habe mit meinem Nachfolger sechs Jahre im Gymnasium Neunkirchen verbracht. Sein Name ist Markus Lorenz. Er ist studierter Musiker, selbstständig und hat einen Betrieb in Wien", erklärt Helmut Fiedler.
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