Bezirk Neunkirchen
Krankmeldung per WhatsApp folgte "Fristlose" per SMS
Die Arbeiterkammer in Neunkirchen beriet in 3.506 Problemfällen. Einer davon war die Kündigung eines privaten Busunternehmens.
BEZIRK. "Der Angestellte eines privaten Busunternehmens im Bezirk geht nach Dienstende zum Arzt und teilt nur eine Stunde später seinem Dienstgeber per Whatsapp seine Krankmeldung mit. Eine halbe Stunde später die Antwort des Dienstgebers per SMS: Fristlose Entlassung", skizziert AKNÖ-Neunkirchen-Leiter Gerhard Windbichler.
Der Fall des gekündigten Chauffeurs drohte zu eskalieren; dem Fahrer wurde vom Chef sogar "Betrug" unterstellt und er wurde bei anderen Busunternehmen angeschwärzt.
Der Autobuslenker konsultierte die AKNÖ. Windbichler:
"Nachdem er trotz Krankenstands kein Krankengeld erhält. Der Dienstgeber weigert sich, die Arbeits- und Entgeltbestätigung der ÖGK zuzusenden. Bei Durchsicht aller Unterlagen ergaben sich eine Reihe von offener Forderungen. So entsprach beispielsweise auch der Stundenlohn nicht dem aktuell gültigen Kollektivvertrag."
Vor Gericht wurden für den Busfahrer rund 7.400 Euro erstritten.
Die Leistungen in Zahlen
- In der Bezirksstelle angedockt ... 8.498
- Konkrete Beratungen in Problemfällen ... 3.506
- Im Arbeits- und Sozialrecht eingebracht ... 728.454 Euro
- Davon Insolvenzvertretung ... 278.541 Euro
- Für die Mitglieder insgesamt erreicht ... 1,360.368 Euro
Beratung bei Teuerungen
"Gerade die aktuellen Teuerungen machen einmal mehr deutlich, wie wichtig wir als regionale Anlaufstelle sind“, zieht Windbichler Bilanz. Insgesamt hat die Bezirksstelle Neunkirchen im ersten Halbjahr fast 1,4 Millionen Euro für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer der Region gesichert. Ein Highlight des Jahres. Zur Info-Veranstaltung 'Rund um die Pflege' fanden 175 Interessierte den Weg in den Neunkirchner AK-Saal.
AKNÖ-Halbjahresbilanz NÖ
82.000 Arbeitnehmer suchten im 1. Halbjahr Hilfe bei der AKNÖ
38,1 Millionen € wurden für Arbeitnehmer:innen erreicht
Wie AKNÖ-Vizepräsident Horst Pammer auffiel "waren diesmal gehäufte Probleme mit ungerechtfertigten Entlassungen. Bei den Insolvenzen von Kika/Leiner und Forstinger konnten wir den Beschäftigten rasch helfen."
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