Nur 138 Euro zum Leben

BEZIRK NEUNKIRCHEN. Als Lkw-Fahrer ruinierte sich Christian Mitterecker (50) sein Kreuz. Nach selbst bezahlten Therapien versucht er mit Unterstützung des Arbeitsmarktservice Neunkirchen wieder Fuß zu fassen. Ein schwieriges Unterfangen.

Wenige gute Angebote

Der Grimmensteiner: "Ich bekomme zwar Stellenangebote, aber nur zwei von sieben Firmen sind 'normale' Betriebe. Die anderen sind Personalleasing-Firmen. Da hat man bestenfalls vier Monate Arbeit."
Bei manchen Vorstellungsgesprächen allerdings kann er sich nur über potentielle Arbeitgeber wundern: "So wurde mir angeboten, dass ich einen Tag mitfahren könnte. Ich hätte am Lkw mitfahren und ausladen müssen. Allerdings wollte er mich nicht anmelden. Was, wenn ich einen Unfall habe? Dann stehe ich alleine da."
Bald kam eine Hiobsbotschaft vom AMS: "Man teilte mir mit, dass ich von 6. bis 27. August für Bewerbungen gesperrt werde", so Mitterecker. Der Grund: "Angeblich habe ich mich bei einer Firma nicht beworben", erzählt der 50-Jährige. Später sollte sich herausstellen, dass die Bewerbung doch angekommen war – per E-Mail. Die Sperre wurde aufgehoben. Doch das half Mitterecker wenig: "Der nächste Termin für mich wurde für 10. Oktober fixiert."
Einen Monat lang auf eine Bewerbungschance warten zu müssen, war für den 50-Jährigen nicht zufriedenstellend. Auf Urgenz konnte der Termin auf 11. September gelegt werden. "Ich hoffe das wird jetzt etwas", knüpft Mitterecker Hoffnung an den nächsten AMS-Termin.

Geld ist knapp

Denn derzeit muss der 50-Jährige mit ca. 860 € Arbeitslosengeld für 30 Tage auskommen: "Davon bleiben mir 138 Euro, um Lebensmittel zu kaufen, das Auto zu betanken und den Alltag zu bestreiten", so Mitterecker.
Um der Arbeitslosigkeit zu entkommen, suchte Mitterecker auch Hilfe bei Parlamentsvertretern. Ohne Erfolg. "Ich habe mich auch mit dem Volksanwalt in Verbindung gesetzt", so Mitterecker bereits deutlich frustriert.