Lockdown in NÖ
Niederösterreich im Corona-Schlaf
Start in den November-Lockdown: Politik ruft zum Durchhalten auf. Wir haben hier im Überblick alles, was du wissen solltest.
NÖ. Sonntagnachmittag in Aggsbach Markt in der Wachau: Die Gräbersegnung ist vorbei – schon hier waren viel weniger Menschen in der Kirche als noch im vergangenen Jahr. Danach Besuch beim Heurigen Kurz: Dort, wo man letztes Jahr ohne Reservierung für seine Familie keinen Tisch bekommen hat, herrscht Leere. Die Menschen haben den Lockdown quasi vorweggenommen – und sind zu Hause geblieben.
Die Stimmen zum Lockdown
Seit Dienstag stehen Teile des Landes wieder still. „Alternativlos“ hat es die Regierung genannt. Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner ist sich im ORF sicher, dass die Niederösterreicher die Maßnahmen mittragen werden.
„Sie haben großes Verständnis. Was wir in den nächsten Wochen und Monaten brauchen, ist Disziplin und Ausdauer.“
Landeshauptmann-Stellvertreter Franz Schnabl fordert eine umfassende Teststrategie für ganz Österreich sowie schnelle Hilfe für die Unternehmen.
„Ich kritisiere die Vorgangsweise, die Regierungskommunikation und die mangelnde Vorbereitung auf den ‚Worst Case‘ durch die Verantwortlichen.“
NEOS NÖ-Sprecherin Indra Collini schaut auch voraus:
„Wir werden lernen müssen, mit dem Virus zu leben. Das heißt auch, dass die Gesundheitskrise irgendwann bewältigt sein wird, während die Wirtschaftskrise weiter an Fahrt aufnimmt.“
Darauf solle sich die Politik jetzt schon vorbereiten. „Viele sind in ihrer Existenz bedroht, die sie sich über Jahre bzw. oft über Generationen hinweg aufgebaut haben“, sagt Wirtschaftsbund NÖ-Direktor Harald Servus. Es brauche daher „kompromisslose Entschädigungen“ für die Betriebe.
Die NÖ Ärztekammer wiederum befürchtet, dass viele Patienten aus Angst normale Kontroll- und Vorsorgeuntersuchungen absagen.
„Aus der Erfahrung des ersten Lockdowns wissen wir, dass diese vermeintlichen Vorsichtsmaßnahmen eine große Gefahr für Patienten bedeuten“, meint Vizepräsident Dietmar Baumgartner
Die Lockdown-Regeln auf einen Blick
- Ausgangsbeschränkung: Zwischen 20 Uhr und 6 Uhr in der Wohnung bleiben. Ausnahmen für Hilfspflichten, Arbeitswege, aber auch Spaziergänge.
- Gastro zu, Handel offen: Wirte dürfen Essen liefern bzw. zum Abholen anbieten, der restliche Handel, inklusive z. B. Friseur, bleibt offen.
- Keine Events, fast kein Sport: Veranstaltungen aller Art sind untersagt, Fitnessstudios und Bäder zu, Kontaktsport (Fußball, ...) jeglicher Art ist verboten.
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