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NÖ Landtag schließt Nachtzuglücke zwischen Wien und St. Pölten

Die beste Infrastruktur nütze nichts, wenn darauf keine Züge fahren. | Foto: Pixabay
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  • Die beste Infrastruktur nütze nichts, wenn darauf keine Züge fahren.
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Investitionen in Öffis schaffen nicht nur neue Verbindungen für Landsleute, sondern sind auch ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz. Bei der Landtagssitzung am vergangenen Donnerstag wurde eine Milliarden-Investition im Bahnverkehr beschlossen. Zudem soll es auch zwischen 1 und 5 Uhr früh Züge von Wien nach St. Pölten geben.

NÖ. „Heute haben wir weitere Mittel für umfangreiche Bahnbestellungen freigegeben, um einen weiteren Schritt im Ausbau des Öffentlichen Verkehrs in Niederösterreich zu setzen", betont Verkehrssprecher LAbg. Florian Krumböck. „Das Land nimmt eine Milliarde Euro zusätzlich für den Ausbau der Öffis in die Hand. Wir bestellen damit 11 Millionen Zugkilometer mehr als bisher, 170 neue Nahverkehrszüge werden angeschafft – unter anderem auch moderne Akkuzüge um auch Nebenbahnen elektrisch bedienen zu können." 

Nachtzuglücke zwischen Wien und St. Pölten soll geschlossen werden. | Foto: ÖBB Harald Eisenberger
  • Nachtzuglücke zwischen Wien und St. Pölten soll geschlossen werden.
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Zusätzliche Nachtzüge schließen Lücke zwischen Wien und St. Pölten

„Was für den niederösterreichischen Zentralraum dringend notwendig ist, sind Nachtverbindungen zwischen St. Pölten und Wien. Eine Bürgerinitiative hat für dieses Anliegen bereits knapp 2.000 Unterschriften gesammelt",

so Krumböck. Gefordert wird, die Taktlücke zwischen 1 und 5 Uhr morgens an Feiertagen und Wochenenden zu schließen. Im St. Pöltner Gemeinderat wurde dazu eine einstimmige Position gefunden. Die beste Infrastruktur nütze nichts, wenn darauf keine Züge fahren, stellt er weiter klar.

„Deshalb unterstützen wir diese Forderung nach schnellen Verbindungen in den Nachstunden zwischen unserer Landeshauptstadt und der Bundeshauptstadt.“

Abgeordneter Andreas Bors (FP) vertrat die Ansicht, in den letzten Jahren habe es Fehlentscheidungen gegeben. Mit dem neuen Verkehrslandesrat sei nun der Ausbau des öffentlichen Verkehrs auf einem guten Weg. Viele Projekte seien „auf Schiene“ gebracht worden. In der letzten Landtagssitzung sei das Budget für 2024 mit großer Mehrheit beschlossen worden und es seien rund 20 Prozent mehr öffentliche Mittel für den Verkehr zur Verfügung gestellt worden. Daran könne man schon erkennen, dass der öffentliche Verkehr neben dem Straßenbau dem Landtag sehr wichtig sei.

Niederösterreichs Verkehrslandesrat Udo Landbauer. | Foto: NLK Pfeiffer
  • Niederösterreichs Verkehrslandesrat Udo Landbauer.
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2.1 Millarden Investions-Paket

„Mit dieser Leistungsoffensive bringen wir den öffentlichen Verkehr in Niederösterreich bis 2033 auf die Überholspur“, spricht Niederösterreichs Verkehrslandesrat Udo Landbauer von einer „echten Perspektive für Pendler, Schüler und Familien“.

„Wir gehen neue Wege und investieren zusätzlich zu den bestehenden Maßnahmen nochmals eine Milliarde Euro in die Verbesserung auf der Schiene und im Regionalverkehr“,

betont der freiheitliche LH-Stellvertreter. In enger Kooperation mit der ÖBB-Personenverkehr AG und der Raaberbahn AG verlängert Niederösterreich gemeinsam mit dem Bund den Verkehrsdienstevertrag bis 2033.

Im neuen Verkehrsdienstevertrag bis 2033 gibt es folgende Höhepunkte:

  • Verdichtung des Nah- und S-Bahn Verkehrs im Zuge des Ausbaus der S-Bahn-Strecke in Wien und Verbesserungen des schnellen Nahverkehrs und S-Bahn Verkehrs auf der Nordbahn, Laaer Ostbahn und Nordwestbahn sowie Flughafen S-Bahn in den Jahren 2026 und 2028 mit Verdichtung und Vertaktung der Strecken und attraktiveren Intervallen von /nach Wien aus dem Weinviertel
  • Ausbau und weitere Taktverdichtung auf der Südbahn und Pottendorfer Linie sowie den Zulaufstrecken im Zuge der Inbetriebnahme der Koralmbahn und damit einhergehenden Anpassungen des Angebots in Niederösterreich sowie des Ausbaus der S-Bahn-Stammstrecke und möglichen weiteren Verbesserungen des Angebots mit zusätzlichen schnellen Nahverkehrszügen sowie S-Bahn-Intervallen
  • Ausbau des Nahverkehrs im Ballungsraum St. Pölten mit der Elektrifizierung der Kamptalbahn-Linie Horn – St. Pölten mit Akkuzügen sowie elektrischem Betrieb der Traisentalbahn jeweils mit einem Halbstundentakt für Pendler in der Hauptverkehrszeit bis 2027/28
  •  Ausbau des Angebots auf der Franz-Josefs-Bahn im Zuge der Infrastrukturmodernisierung und Direktanbindung Horn mit einem schnellen Nahverkehrsangebot und einem Flügelzugsystem im Stundentakt bis Gmünd und Horn jeweils umsteigefrei täglich sowie Halbstundentakts in der Pendlerhauptzeit. Verbesserung der Anbindung der Franz-Josefs-Bahn mit der S-Bahn Linie an die Westbahn-Achse im Regionalbahnhof Tullnerfeld bis 2030
 LAbg. Kathrin Schindel (SPÖ) | Foto: SPÖ NÖ

SPÖ unterstützt die Idee, hätte sich Umsetzung aber früher gewünscht

LAbg. Kathrin Schindele forderte im Zuge der Debatte im NÖ Landtag, dass es im Bereich der niederösterreichischen Öffis, speziell auf der Westbahnstrecke zwischen Wien und St. Pölten, sofortige Verbesserungen für Pendler*innen, Geschäftsreisende, Studierende, Konzertbesucher*innen und das junge Partyvolk aus Niederösterreich braucht: „Im nächtlichen Fahrplan klafft zwischen 00.52 Uhr und 04.52 Uhr eine mächtige Lücke, was den Mobilitätsherausforderungen der Gegenwart keinesfalls entspricht!“

Da sich der schwarz-blaue Antrag eben nur an den Bund richtet, hat die SPÖ NÖ ihren Antrag erneut als Abänderungsantrag eingebracht. In diesem wird gefordert, dass das Land NÖ die erforderlichen finanziellen Mittel bereitstellt und Verkehrslandesrat Landbauer regelmäßig über den Umsetzungsfortschritt berichten muss. Der SPÖ-Antrag wurde von ÖVP und FPÖ abgelehnt.

„Eine vergebene Chance, weil wir die Nachtzugverbindung Wien – St. Pölten in Niederösterreich selbst sofort hätten regeln können! Das Nein von Schwarz/Blau war aber leider auch deshalb zu erwarten, da in unserem Antrag steht, dass Udo Landbauer etwas berichten, also etwas arbeiten hätte müssen“,

so Kathrin Schindele. 

NEOS akzeptieren und kritisieren, Grüne sehen Handlungsbedarf

Abgeordneter Mag. Helmut Hofer-Gruber (Neos) sprach zum § 34-Antrag betreffend Nachtverbindungen in St. Pölten. Die Sozialdemokraten hätten aus seiner Sicht einen sehr vernünftigen und gerechtfertigten Antrag eingebracht, der sich vornehmlich an die Landesregierung wende und auch eine Berichtspflicht des zuständigen Landesrats vorsehe – man bewege sich hier innerhalb der eigenen Kompetenzen. Für die VP gehe das aber nicht und man habe einem § 34-Antrag eingebracht mit inhaltlich genau demselben Umfang wie der ursprüngliche Antrag. Es sei traurig, dass man nicht in der Lage gewesen sei, den Antrag für gut zu befinden und zu sagen, nehmen wir noch die Westbahn dazu – das gehe in Niederösterreich nicht. Man nehme das weiterhin zur Kenntnis, man werde es aber weiterhin kritisieren.

Abgeordneter Mag. Georg Ecker, MA (Grüne) führte aus, dass die Situation in der Ostregion derzeit „wirklich katastrophal“ sei, er bekomme täglich Zuschriften von Menschen, die auf Züge warten. Die ÖBB habe hier einen Beitrag zu leisten, aber das ganze habe auch eine politische Dimension, betonte der Abgeordnete, dass es schon auch darum gehe, wie viele Züge man bestelle, und hier sei vor fünf Jahren plus einiges verabsäumt worden. Dass nun endlich in die richtige Richtung gegangen werde, sei der Bundesministerin Leonore Gewessler zu verdanken. Zur Nachtzug-Debatte sagte Ecker, dass die Grünen natürlich für den Nachtzug seien – auch das Ministerium – aber es gebe eine gewisse Vorgangsweise und der Nachtzug sei seitens des Landes bei den Fahrplanvorschlägen nicht vorgebracht worden.

Ab wann genau die Nachtlücke zwischen Wien und St. Pölten geschlossen werden kann, ist aber noch nicht bekannt. 

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