Weltwassertag
Lebensmittelversorgungssicherheit steht auf dem Spiel

Wenn es nicht bald regnet, dürfte sich die Ernte verzögern. | Foto: Adobe Stock
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Am heutigen Tag ist internationaler Weltwassertag. An diesem Tag soll auf das wertvolle Gut des Wassers aufmerksam gemacht werden. Darauf wie wertvoll es für unser Überleben ist.

NÖ. „Die klimatischen Veränderungen fordern unsere Bäuerinnen und Bauern sehr. Der sinnvolle Umgang mit dem wenig vorhandenen Wasser und es vor allem dann verfügbar zu haben, wenn es die Pflanzen brauchen, ist sicherlich eine der größten Herausforderungen unserer Zeit.“, sagt LKNÖ-Präsident, Johannes Schmuckenschlager. Aktuell stellt die Abwesenheit von Wasser ein großes Problem dar. Österreich befindet sich in einer Trockenperiode. Es gibt kaum Winterfeuchte und es droht Austrocknung. Hier erfährst du, wie Bäuerinnen und Bauern in Niederösterreich auf diese Trockenheit reagieren können.

Eine schonende und wassersparende Bewirtschaftung steht im Vordergrund. | Foto: Unsplash
  • Eine schonende und wassersparende Bewirtschaftung steht im Vordergrund.
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Wassersparende Bewirtschaftung essenziell

Dass bereits vieles unternommen wird, um Bäuerinnen und Bauern beim Umgang mit der Trockenheit zu unterstützend bestätigt auch Schmuckenschlager. Er betont, wie essenziell eine wassersparende Bewirtschaftung ist. „Die Bäuerinnen und Bauern unternehmen bereits einiges, um Wasser so gut wie möglich im Boden zu halten. Im Vordergrund steht dabei eine schonende und wassersparende Bewirtschaftung der Felder, das heißt reduzierte Bodenbearbeitung, Anbau von Begrünungen oder verschiedenste Maßnahmen zum Erosionsschutz“, so Schmuckenschlager. Weiter sagt er:

„Einerseits geht es um den vorausschauenden Ausbau der Bewässerungsinfrastruktur, andererseits geht es darum, Wasser durch Speicherung besser vorrätig halten zu können. Wir wollen Wasser effizient nützen und es damit auch gleichzeitig schützen.“

Eine wassersparende Bewirtschaftung beinhaltet neben der Reduktion der Bodenbearbeitung auch, dass Mulchdecken zur Beschattung auf der Bodeoberfläche belassen werden können, auch Zwischenfrüchte können angebaut werden, damit Felder nicht austrocknen.

Der Wasservorrat, der in den Böden gespeichert ist, geht zu neige. | Foto: Adobe Stock
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Trockenheit besorgniserregend

Der Wasservorrat, der in den Böden gespeichert ist, geht zu neige. Besonders die Winterfeuchte und damit jenes Wasser, welches sich im Winter in den Böden gespeichert hat, fehlt. Dabei ist gerade dieses Wasser ein natürlicher Speicher, von dem Pflanzen im Frühjahr zehren können. Welche Auswirkungen das Fehlen dieses Wassers hat, ist laut der Landwirtschaftskammer noch nicht absehbar.
Generell ist die Landwirtschaft aber auf solche Szenarien vorbereitet. So konzentriert man sich beispielsweise auf Gemüsearten, die besser mit trockeneren Bedingungen zurecht kommen. Beispielsweise Mais und Sojabohnen. Gleichzeitig wird aber klargestellt, dass deshalb nicht auf eine Beregnung und somit künstliche Bewässerung verzichtet werden kann. Eine Verschiebung der Kulturarten ist bereits seit Jahren zu beobachten. Wintergetreideformen, welche bereits vor dem Winter angebaut werden nehmen stark zu. Sommergetreideformen, welche im Frühjahr angebaut werden, sind seltener auf den Feldern zu finden.

Wie siehst du die Trockenheit in der Landwirtschaft?

Ausbau von Bewässerungsinfrastruktur unabdingbar

Damit es auch in Zukunft Obst und Gemüse "Made in Austria" in unseren Geschäften geben kann, ist die Bewässerungsinfrastruktur und deren Ausbau unabdingbar, dies bestätigt uns auch die Landwirtschaftskammer NÖ. Für die Kosten, die durch die Anschaffung von Bewässerungsanlagen entstehen müssen Bäuerinnen und Bauern aber selbst aufkommen. Auf die Frage hin, ob diese Bewässerung den Preis der Lebensmittel für Endverbraucher erhöhen könnte stellt die LK klar, dass es Bäuerinnen und Bauern gelingen muss die entstehenden Mehrkosten durch höhere Vermarktungsqualitäten, einer geringeren Aussortierung nicht vermarktungsfähiger Ware und durch Mehrerträge gelingen muss. Auf Lebensmittelpreise dürfte sich das also nicht auswirken. Des weiteren gibt es aber auch Fördermittel für ländliche Entwicklung, welche die Anschaffung von Bewässerungsanlagen beinhalten. 

Hohe Temperaturen bedeuten mehr Verdunstung. | Foto: lucidwaters/PantherMedia (Symbolfoto)
  • Hohe Temperaturen bedeuten mehr Verdunstung.
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Klimatische Veränderungen weiterhin dramatisch

Die Veränderungen des Klimas bekommen Bäuerinnen und Bauern immer mehr zu spüren. Aber auch Gemeinden stehen vor großen Herausforderungen durch die Klimaerwärmung. Letztlich bedeuten weniger Niederschläge höhere Temperaturen und damit auch eine höhere Verdunstung. Auch die Häufung von Hochwasser, weil Wasser von ausgetrockneten Böden nur langsam aufgenommen werden kann, stellt ein Problem dar.
Die Zahlen lügen nicht. 15 der 16 wärmsten Jahre aus mehr als zweieinhalb Jahrhunderten sind nach 2000 eingetreten. Die Grundwasserspiegel werden im Sommer weiter sinken und die kommunale Wasserversorgung wird immer aufwändiger.

Was es braucht um auch weiterhin die Versorgung mit heimischen Lebensmitteln und die Lebensqualität in den Regionen sicherzustellen zu können. | Foto: Sozial Shop
  • Was es braucht um auch weiterhin die Versorgung mit heimischen Lebensmitteln und die Lebensqualität in den Regionen sicherzustellen zu können.
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Lebensmittelversorgungssicherheit steht auf dem Spiel

Alle oben genannten Punkte beeinflussen das tägliche Leben der Menschen in diesen Regionen, besonders aber die Produktion von Lebensmitteln in einer der österreichischen Hauptproduktionsregionen. Die Lebensmittelversorgungssicherheit in Österreich steht damit auf dem Spiel. Was es braucht um auch weiterhin die Versorgung mit heimischen Lebensmitteln und die Lebensqualität in den Regionen sicherzustellen zu können ist laut Landwirtschaftskammer Niederösterreich der Ausbau der Bewässerungsmaßnahmen, ohne diese kommt es zu Lebensmittelverschwendung, weil Obst und Gemüse schlicht unbrauchbar wird. Weniger Ernte bedeutet gleichzeitig weniger Verarbeitung und damit weniger Arbeitsplätze, aber auch mehr Importware und somit mehr CO2-Emissionen. 

Letztlich ginge es laut LK es darum,

  • die Lebensqualität für alle Bürgerinnen und Bürger zu erhalten
  • die kommunale Wasserversorgung durch die Gemeinden sicherzustellen
  • die heimische Produktion und damit die landwirtschaftlichen Betriebe abzusichern
  • heimische Arbeitsplätze und Wertschöpfung in den Regionen abzusichern
  • die Ernährung und Versorgung in unserem Land sicherzustellen

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