Keine Lösung
Uneinigkeit bei KV-Verhandlungen führt wieder zu Streiks
Auch am zweiten Einkaufssamstag setzt die Gewerkschaft ihren Protest fort. Wegen des Scheiterns der Verhandlungsrunde zum Kollektivvertrag am Donnerstag fand eine Solidaritätsbekundung in St. Pölten statt. Auch gab es Kundgebungen, Warnstreiks wurden ebenfalls im Vorfeld angekündigt.
NÖ. "Da die letzte KV-Verhandlungsrunde am 7. Dezember zu keinem fairen Angebot für unsere Beschäftigten geführt hat, veranstaltet die GPA Niederösterreich eine Solidaritätskundgebung in Sankt Pölten. Wann: Samstag, 9. Dezember, Wo: 3100 St. Pölten, Gewerkschaftsplatz 1, Treffpunkt: 9:45 Uhr vor dem ÖGB-Haus, Abmarsch 10:00 Uhr, Route: Gewerkschaftsplatz - Bahnhofsunterführung - Fußgängerzone - Riemerplatz Versammlung/ Ansprache, Geplante Dauer: ca. 2 Stunden". So lautete die Einladung der Gewerkschaft.
In der 5. Runde der Lohnverhandlungen im Handel wurde erneut keine Einigung erzielt, weshalb die Warnstreiks am zweiten Adventwochenende weitergingen. Bereits am Freitag gab es Kundgebungen in Wien und Linz. Weil der Handel allerdings mit einer Einigung rechnete, gab es kaum Vorbereitungen und daher auch kaum Einschränkungen.
Der Umfang der Warnstreiks sei unterschiedlich, so die Gewerkschaft. „Wir haben Bereiche, wo 100 Beschäftigte teilnehmen“, sagte Helga Fichtinger von der Gewerkschaft im Ö1-„Morgenjournal“, „Wir haben aber auch Filialen, wo 10,15 Beschäftigte sind“.
„Wenn in einer Einkaufsstraße ein Betrieb für eine Stunde bestreikt wird, ist das Einkaufserlebnis nicht geschmälert“, merkte Handelsobmann Rainer Trefelik im Ö1-„Morgenjournal“ an.
"Schlicht nicht leistbar" nennen die Arbeitgeber die Forderungen, die Gewerkschaft nennt deren Vorstellungen "respektlos und lebensfremd".
Schenken wichtiger als Sparen
Das Thema Teuerung dürfte dem Anschein nach bei den Einkäuferinnen und Einkäufern an diesem Einkaufstag etwas in den Hintergrund gerückt sein: „Bei Weihnachtsgeschenken ist bei mir die Freude am Schenken größer als die Sparsamkeit“, sagt eine Einkäuferin aus Bad Vöslau.
Anhand von repräsentativen Umfragen zeigt sich: Im Schnitt dürften die Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher heuer sieben Weihnachtsgeschenke kaufen, so die Wirtschaftskammer. Durchschnittlich ausgegeben werden dafür 320 Euro – und damit gleich viel wie im Vorjahr. Real sei das aufgrund der Teuerung allerdings ein Umsatzminus.
Beim Handels-KV geht es um die Gehälter von 430.000 Angestellten und Lehrlingen. In fünf Runden schafften die Sozialpartner bisher keinen Gehaltsabschluss für 2024. Die Gewerkschaft pocht auf ein Plus von zumindest der Höhe der Jahresinflation von 9,2 Prozent. Die Arbeitgeber boten zuletzt 8 Prozent. (APA)
Zu Warnstreiks kam es in Innsbruck, im Europark in Salzburg und im Maxi Markt in Linz.
Demonstriert wurde in St. Pölten, Graz und Klagenfurt.
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