Wirtschaft
WKNÖ: Arbeitszeitverkürzung gefährdet soziale Sicherheit

Wirtschaftskammer NÖ-Präsident Wolfgang Ecker (r.) und Wirtschaftskammer NÖ-Direktor Johannes Schedlbauer | Foto: Rita Newman
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Arbeitsvolumen ist Basis für Wohlstand, soziale Sicherheit und Wettbewerbsfähigkeit – Fakten statt Mythen werden gebraucht – Wert der Arbeit wieder entdecken.

NÖ. Die Debatte um Arbeit, und damit gerade auch um die Dauer der Arbeitszeit, hat in den letzten Wochen und Monaten wieder zugenommen.

„Arbeit wird zunehmend als etwas Schlechtes gesehen, als etwas, von dem man sich befreien muss. Weniger Arbeit bedeutet, dass weniger Menschen, weniger Steuergeld einzahlen. Der Staat nimmt damit weniger ein“,

bringt es Wolfgang Ecker, Präsident der Wirtschaftskammer NÖ (WKNÖ), auf den Punkt. Damit, gibt er zu bedenken, müsse man sich die Frage stellen, wie das Gesundheits-, Bildungs- und Pensionssystem oder viele andere wichtige Bereiche zukünftig bezahlt werden, damit in Österreich der Wohlstand, die soziale Sicherheit, aber auch die Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe nicht gefährdet seien. Das betrifft auch Zukunftsinvestitionen in Innovation, Klimaschutz und Kinder.

Studien bestätigen

„Diese Auswirkungen einer generellen Arbeitszeitverkürzung werden auch von wissenschaftlichen Studien bestätigt, wie die zuletzt von der Arbeiterkammer beauftragte WIFO-Studie zeigt“, erklärt Johannes Schedlbauer, Direktor der WKNÖ. Dabei geht das WIFO von niedrigeren Löhnen und einem BIP-Verlust von 4 Mrd. Euro aus. Bei allen Forderungen der Arbeiterkammer betragen die Kosten sogar weit über 20 Mrd. Euro.

Fakten statt Mythen

Mit einem Positionspapier aus der neuen Serie „Unser Standpunkt“ sollen in die emotionale Debatte mehr Fakten statt Mythen einfließen. So sind heute 160.000 mehr Menschen in Beschäftigung als noch 2019, dennoch fehlen Arbeitskräfte. Denn aktuell werden im Schnitt rund 1,5 Stunden weniger gearbeitet als 2019 bzw. sogar 3 Stunden weniger als noch 2011, da sich die Teilzeitquote erhöht hat und die durchschnittliche Arbeitszeit gesunken ist. Sogar im Vergleich mit anderen OECD-Staaten liegt Österreich mit 1.444 Stunden pro Jahr weit hinter dem OECD-Schnitt von 1.752 Stunden. Auch das Argument, dass aufgrund höherer Produktivität der Lohnausgleich für Unternehmen verkraftbar sei, entpuppt sich als Mythos. Denn die gestiegene Produktivität in Österreich wurde entsprechend in Lohnerhöhungen vergütet. Die Lohnquote, der Anteil der Arbeitnehmer, ist heute wie in den 90er Jahren bei 70 Prozent. Unternehmen können Produktivität nicht doppelt, mit höheren Löhnen und kürzerer Arbeitszeit, abgelten.

Wert der Arbeit wieder entdecken

„Eine generelle Arbeitszeitverkürzung über alle Branchen hinweg ist aufgrund der Vielfältigkeit der Wirtschaft schlicht nicht umsetzbar. Allerdings wird schon jetzt von vielen Branchen und Betrieben gemeinsam mit ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, individuelle Wege und Lösungen zu finden“, erklärt Johannes Schedlbauer. Für den WKNÖ-Präsidenten Wolfgang Ecker gilt es zudem einen weiteren, wichtigen Aspekt wieder mehr in den Fokus zu richten:

„Wir sollten den Wert der Arbeit wieder entdecken. Arbeit als fixer Bestandteil unseres Lebens macht Freude und gibt Sinn. Mit Arbeit können wir unsere Talente und Fähigkeiten einsetzen, unsere Leistung wird wertgeschätzt. Schlussendlich trägt Arbeit dazu bei, dass der Wohlstand und die soziale Sicherheit, die wir kennen und schätzen, weiterhin erhalten bleiben.“

Weitere Informationen dazu finden sie hier: wko.at/noe/standpunkt

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