„Bitte nicht angreifen“
Kleine „Osterhasen“ keinesfalls mitnehmen

Feldhasen in der Balz. | Foto: Ch. Böck
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Die Feldhasen ziehen rund um Ostern ihre Jungen auf. Gefahren lauern von allen Seiten. Vermeidbar sind menschliche Eingriffe in dieser empfindlichen Phase. Der OÖ. Landesjagdverband appelliert an Spaziergänger, Wanderer und all jene, die sich in der Natur aufhalten, keine Junghasen anzufassen oder gar mitzunehmen.

OÖ. Nicht nur wegen des bevorstehenden Osterfests, sondern vor allem, weil die Kinderstube bereits gut gefüllt ist, stehen Feldhasen derzeit erhöht unter Druck. Denn das Überleben der März-Häschen wird durch die wechselhafte Witterung und Fressfeinde wie Rabenvögel, Füchse und Hauskatzen erschwert. Zusätzlich stelle der Mensch mit seiner manchmal falsch verstandenen Tierliebe eine Gefahr dar, heißt es vom OÖ. Landesjagdverband in einer Aussendung.

Tierrettung vermisst Aufklärungsarbeit

Das spürt auch die OÖ Tierrettung: „Unser Hauptpatient ist im Moment der Feldhase. Alleine in Linz haben wir aktuell vier bis fünf Mal pro Tag einen Einsatz. Meist rufen besorgte Menschen an, die einen Junghasen entdeckt haben. Und viele wissen einfach nicht, dass man die Hasen nicht berühren soll“, so Obmann Willi Schnebel. Es bräuchte diesbezüglich noch viel mehr an Aufklärungsarbeit – etwa in Schulen, ist Schnebel überzeugt.

„Bitte, keine jungen Feldhasen aufsammeln! Sollten Kinder dennoch so einen ,Wollknäuel’ heimbringen, dann setzen Sie ihn wieder dorthin zurück, wo er her ist. Die Mutterliebe ist oft stärker als ein möglich anhaftender Geruch des Menschen“,

sagt Landesjägermeister Herbert Sieghartsleitner.

Junghasen aus gutem Grund meistens allein

„Jetzt gilt es vor allem eine Grundregel zu beachten: Keine jungen Feldhasen mitnehmen! Denn die scheinbar einsamen, verlassenen Jungtiere befinden sich stets in der Obhut ihrer fürsorglichen Hasenmütter und sollten nicht berührt werden“, appelliert Oberösterreichs Landesjägermeister Herbert Sieghartsleitner. Wildbiologe Christopher Böck ergänzt: „Feldhasenmütter säugen ihre Jungen in der Regel nur einmal täglich – und zwar meist in der Nacht und das innerhalb von weniger als zwei Minuten. Der Nachwuchs „tankt“ in dieser kurzen Zeit den kompletten Tagesbedarf an der sehr nahrhaften Milch.“ Dieses Verhalten diene dazu, Füchse und andere Beutegreifer nicht durch häufiges Aufsuchen der Jungen auf leichte Beute aufmerksam zu machen. Es sei also völlig normal, dass Junghasen die meiste Zeit des Tages ganz alleine verbringen.

Generelle Achtsamkeit in der Natur

Oberösterreich Jägerinnen und Jäger bitten daher jetzt alle Waldbesucher um Schonzeit für das Jungwild. „Spaziergänger, Läufer, Mountainbiker und Wanderer sollten sich noch diskreter als üblich in der Natur bewegen – denn zurzeit kann menschliche Gedankenlosigkeit für Tiere und im Speziellen Jungtiere schwerwiegende Folgen haben", warnt Böck. Die Erholungssuchenden sollten jedenfalls auf den Wegen bleiben, Hunde ständig beaufsichtigen oder an die Leine nehmen, Vögel nicht – etwa durch zu viel Nähe – bei der Aufzucht stören, Rehkitzen und anderen Jungtieren weiträumig ausweichen und – eigentlich selbstverständlich – keinerlei Abfälle in der Natur zurücklassen.

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