Ordensklinikum Linz
Neue Darm-Ambulanz für schmerzhafte Verwachsungen

Neue Darm-Ambulanz für schmerzhafte Verwachsungen im Bauchraum
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Am Ordensklinikum Linz Elisabethinen gibt es jetzt eine eigene Ambulanz für gutartige, entzündliche Erkrankungen im Bauchraum. Leiter Oberarzt Christoph Schwaiger-Hengstschläger und sein Team haben sich auf Divertikel und Verwachsungen im Bauchraum spezialisiert.

OÖ. Divertikel sind Ausstülpungen der Darmschleimhaut. An den betroffenen Stellen wölbt sich die Darminnenwand durch die Darmmuskulatur nach außen. Dadurch entstehen meist kleine ballonförmige Ausstülpungen im Darm, in denen sich Stuhl ablagern kann. Oft sind Divertikel harmlos, können aber zu Entzündungen und Schmerzen führen. Um Patientinnen und Patienten bei derartigen Beschwerden eine adäquate und therapieorientierte Beratung anzubieten, wurde am Ordensklinikum Linz Elisabethinen die Darmambulanz eröffnet.

„Zu den Aufgaben zählen vor allem die Divertikelerkrankung sowie Verwachsungs-bäuche nach Operationen. Wir wollen für die Patient*innen eine Lösung finden und wieder eine Lebensqualität ohne Schmerzen in Aussicht stellen. In der Ambulanz haben wir auch länger Zeit, um alles genau zu besprechen“, sagt Oberarzt Christoph Schwaiger-Hengstschläger von der Chirurgischen Abteilung am Ordensklinikum und Leiter der Darm-Ambulanz.

Betroffene, Symptome und Therapie

Bereits 50 Prozent der 70- bis 85-Jährigen sind von dieser Erkrankung betroffen.
Divertikel entwickeln sehr viele Menschen im Laufe ihres Lebens. Oft bleiben sie ohne Krankheitsanzeichen. Im Falle einer Divertikelentzündung (Divertikulitis) können die Symptome von leicht bis schwer variieren und hängen vom Schweregrad der
Erkrankung ab.

Bauchschmerzen und Krämpfe, normalerweise im linken Unterbauch, Fieber, Verstopfung oder Durchfall können weitere Anzeichen sein. Im Alter zwischen 50 und 70 Jahren leiden schon 30 Prozent der Menschen darunter, bei den 70- bis 85- Jährigen sind es sogar schon rund 50 Prozent. 

Schwaiger-Hengstschläger: „Mit dem Alter wird dieses Krankheitsbild zunehmend ein Thema. Fünfzehn Prozent derer, die aufgrund von Divertikeln je eine Entzündung gehabt haben, bekommen irgendwann eine komplizierte Divertikulitis.“

Dies ist beispielsweise ein Abszess oder im schlimmsten Fall sogar ein Loch im Darm.

Krankheit verläuft oft in Schüben

Der erste Divertikulitis-Schub ist in der Regel der schwerwiegendste. Sollte dieser unkompliziert verlaufen, ist dies ein Indiz, dass auch die weiteren Schübe ähnlich verlaufen werden. Es ist aber im Voraus nicht abzuschätzen, wie oft, und in welchen Zeitintervallen sich die Entzündung wiederholt. Bei der unkomplizierten Divertikulitis werden Patientinnen und Patienten oft stationär aufgenommen, brauchen eine antibiotische, sowie eine Schmerz-Therapie.

„Nach wenigen Tagen lässt der Schmerz deutlich nach. In der Regel gehen die Patientinnen und Patienten nach der stationären Behandlung beinahe schmerzfrei nach Hause“, so der Leiter der Ambulanz.

Darmspiegelung und Operation

Wenn man einen Schub gehabt hat, sollte sechs bis acht Wochen danach, im entzündungsfreien Intervall, eine Darmspiegelung gemacht werden. Bei immer wieder kehrenden Schüben, sowie deutlich eingeschränkter Lebensqualität, wird mit den Patientinnen und Patienten über eine mögliche Operation gesprochen.

„Wenn manche Betroffene die Schmerzen immer nur mit Antibiotika in Zaum halten können, Angst vor einem Entzündungsschub im Urlaub haben, wollen sie dann in der Regel den Eingriff, um in Zukunft ohne die ständigen Einschränkungen leben zu können“, sagt der Oberarzt.

Keine Vorsorgemaßnahmen

Konkrete Vorsorgemaßnahmen gibt es keine. Bei einer Routine-Darmspiegelung sind Divertikel zwar erkennbar, aber nicht entzündet. Lediglich eine ausgewogene ballaststoffreiche Mischkost kann eine erneute Entzündung dauerhaft zumindest verringern. Häufiger betroffen sind Diabetiker, Nierenerkrankte oder Menschen, die unter Bluthochdruck leiden.
Bei Bauchverwachsungen ist die Situation für die Mediziner*innen noch etwas komplizierter. Die Verwachsungen sieht man in der Bildgebung überhaupt nicht.

"Durch die Beschreibung der Patient*innen, wo genau sie den Schmerz verspüren, kann der betroffene Bereich eingegrenzt werden“, erklärt der Experte.

Von Verwachsungsschmerzen sind vorwiegend Patientinnen und Patienten nach operativen Eingriffen betroffen. Im Idealfall können die Verwachsungen laporoskopisch gelöst werden.

OA Schwaiger-Hengstschläger: „Bei ausgeprägten Verwachsungen muss man aber genau selektieren, welche Optionen in Frage kommen. Vor allem Patient*innen, die nach mehreren Operationen immer wieder, aufgrund von Verwachsungen an subakuten Darmverschlüssen leiden, kann geholfen werden.“

Die Betroffenen sind in der neu gegründeten Ambulanz am Ordensklinikum Linz bestens aufgehoben. Jeden Dienstag (9-13 Uhr) können sie konservative und letztendlich operative Optionen mit Fachärzt*innen besprechen.

Kontakt: Chirurgie Ambulanzen - Ordensklinikum Linz

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