„Fliegender Fisch“ vergeben

Preisträger des Oö. Inklusionspreises stehen fest

Gestern wurde der erste offizielle Inklusionspreis des Landes Oberösterreich – der „Fliegende Fisch“ vergeben. Unternehmen und Organisationen aus mehreren oberösterreichischen Bezirken wurden dafür ausgezeichnet, dass sie Menschen mit und ohne Behinderung zusammenbringen.

OÖ. Menschen mit Beeinträchtigung stehen fix in der Mitte Oberösterreichs. Um das Bewusstsein dafür zu stärken und die Leistungen jener zu würdigen, die tagtäglich unterstützen und fördern, wurde von Landeshauptmann Thomas Stelzer und Sozial-Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer erstmals der Inklusionspreis des Landes Oberösterreich „Fliegender Fisch“ verliehen. Bei der feierlichen Gala des Miteinanders im Musiktheater wurden am Donnerstag Vorzeigeprojekte in drei Kategorien ausgezeichnet.

Klares Bekenntnis zu Inklusion

Der Preis wurde gemeinsam mit der Interessensvertretung Menschen mit Beeinträchtigungen und der Interessensvertretung Sozialunternehmen verliehen. Als Partner zeigten die Industriellenvereinigung Oberösterreich, Ochsner Wärmepumpen, Sparkasse Oberösterreich und XXXLutz mit ihrer Beteiligung am Preis ein klares Bekenntnis von Wirtschaftsbetrieben zur Inklusion.

„Das Miteinander in Oberösterreich lebt vom Engagement unserer Landsleute für Menschen mit Beeinträchtigung. Mit dem ersten Inklusionspreis des Landes Oberösterreich schaffen wir für Projekte und Initiativen im Bereich der Inklusion eine Bühne und zeigen unsere Wertschätzung und unseren Respekt für die Arbeit im Bereich der Chancengleichheit.“

Landeshauptmann Thomas Stelzer

„Oberösterreich ist das Land der Chancengleichheit. Wir unterstützen und fördern hier täglich 13.000 Menschen mit Beeinträchtigung in den Bereichen Wohnen und Arbeit. Das ist deswegen möglich, weil es in unserem Bundesland Sozialorganisationen, Ehrenamtliche und Betriebe gibt, die mehr tun, als sie müssten. Mit dem ‚Fliegenden Fisch‘ rücken wir diese Verantwortungsträger in den Mittelpunkt und sagen Danke für ihr tägliches Engagement. Gleichzeitig schaffen wir weiter Bewusstsein für die Inklusion von Menschen mit Beeinträchtigung.“

Sozial-Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer

Von Fischen und Vögeln

Der offizielle Oö. Inklusionspreis trägt den Namen „Fliegender Fisch“ nicht von ungefähr. Er wurde von der Interessenvertretung für Mensch mit Beeinträchtigung (IVBM) und beschreibt bildlich, was Inklusion bedeutet: Ein Vogel und ein Fisch können sich normalerweise nicht begegnen. Vögel leben in der Luft und Fische im Wasser. Wenn der Fisch aber Flügel bekommt, dann kann er mit den Vögeln fliegen. Menschen mit Beeinträchtigung sollen nicht von den anderen Menschen getrennt sein. Sie sollen im Alltag Menschen ohne Beeinträchtigung begegnen können – soweit der Gedanke dahinter. Mehr Infos zum Preis gibts hier.

Insgesamt wurden 83 Projekte von Ehrenamtlichen, Vereinen, Sozialorganisationen und Betrieben in drei Kategorien eingereicht:

• Zusammen leben – Ehrenamtliche holen mit ihren Projekten Menschen mit Beeinträchtigungen in die Mitte der Gesellschaft
• Zusammen verändern – Innovationen in Organisationen stärken die Inklusion in Oberösterreich
• Zusammen arbeiten – Heimische Wirtschaftsbetriebe fördern die gemeinsame Arbeit in Oberösterreich

Die Preisträger 2023

Kategorie 1 „Zusammen arbeiten“
präsentiert von Industriellenvereinigung Oberösterreich

• Gold: TRUMPF Maschinen und Caritas Oberösterreich (Pasching, Linz-Land): Gelebte Inklusion durch gemeinsame Ausbildung und Arbeit: Das Gewinner-Projekt setzt auf individuelle Arbeitsplatzgestaltung im Produktionsablauf, einen hohen Inklusionsgrad, und die Ausbildung von Jugendlichen im Rahmen des Netzwerkes Berufliche Arbeit – aktuell sind 35% der Jugendlichen im Betrieb Jugendliche mit Beeinträchtigungen. Darüber hinaus werden vielfältige Maßnahmen zur Inklusion von Menschen mit Beeinträchtigungen im Unternehmen gesetzt und landes- und bundesgesetzliche Maßnahmen zur Integration von Menschen mit Beeinträchtigungen realisiert. Kurz: Gelebte Inklusion als Gewinn für die Mitarbeitenden und das Unternehmen. Herzliche Gratulation zu Gold in der Kategorie „Zusammen arbeiten“ an TRUMPF Maschinen und die Caritas Oberösterreich!

  

• Silber: Fronius und Lebenshilfe Pettenbach (Pettenbach, Kirchdorf): Gemeinsam Arbeiten Das Projekt besticht durch individuelle Arbeitsplatzgestaltung, Integrative Beschäftigungs-Plätze die direkt in den Produktionsablauf eingebettet sind und gelebte Gemeinschaft, beispielsweise in den gemeinsamen Sozialräume oder durch das Mentor-Programm. Auch auf die psychische Gesundheit der Mitarbeiter:innen wird geachtet. 

  

• Bronze: Gemüsebau Haiß und Arcus Sozialnetzwerk (Karling, Eferding): Miteinander wachsen – Inklusiver Gemüsevertrieb: Menschen mit einer psychischen Beeinträchtigung übernehmen die Organisation und den Betrieb des wöchentlichen inklusiven Gemüse-Verkaufsstandes in Sarleinsbach. Dadurch sichern sie nicht nur die Nahversorgung mit regionalem und saisonalem Gemüse, sondern beweisen auch einmal mehr ihre Talente und Fähigkeiten. Teamwork wird dabei großgeschrieben. Für diese gemeinsame Initiative von Gemüsebau Haiß und dem Arcus Sozialnetzwerk dürfen wir zum Inklusionspreis des Landes OÖ in Bronze herzlich gratulieren!

  

Kategorie 2 „Zusammen verändern“
präsentiert von Ochsner Wärmepumpen

• Gold:pro mente OÖ und SK BMD Vorwärts Steyr (Steyr): Fußball verbindet: Mit einem eigenen Fußballteam und dem Aufnehmen und integrieren von Menschen mit psychosozialem Unterstützungsbedarf in der Mitte des Vereins, zeigen pro mente und Vorwärts Steyr, wie das Zusammenleben im Verein funktioniert und am Ende alle Beteiligten davon profitieren. Herzliche Gratulation zu Gold in der Kategorie „Zusammen leben“!

  

• Silber: Perg Bezirksabfallverband (Perg): Inklusive Ausbildung und Arbeit im ASZ: Ausbildung und Begleitung von Menschen mit Beeinträchtigungen wird zur Chefsache erklärt. Der Bezirksabfallverband Perg beschäftigt Menschen mit Beeinträchtigungen in seinen Altstoffsammelzentren. Unter Anleitung und Anpassung des Arbeitsplatzes soll allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine eigenständige Durchführung der Aufgaben ermöglicht werden. Damit konnte bereits ein Mitarbeiter aus der Integrativen Beschäftigung heraus fix angestellt werden.

  

• Bronze: Anton Bruckner Privatuniversität (Linz): UNIverse – inklusives Ensemble ABPU: 17 Musikerinnen und Musiker mit und ohne Beeinträchtigung machen Inklusion hörbar und sind Vorbild für weitere inklusive Musikgruppen. Student:innen erlernen den didaktischen Umgang mit einen inklusiven Ensemble. Multiplikatoren für künftige inklusive Ensembles sind sichergestellt.

  

Kategorie 3 „Zusammen leben“
präsentiert von XXXLutz

• Gold: Verein für invita und St. Bernhard/ Engelhartszell (Schärding): Theater INNklusiv: 90 Menschen mit und ohne Beeinträchtigung wirken in einem hochkarätigen Theaterensemble mit, bringen ihre Talente ein und sind mit ihren bunten, gemeinsamen Aufführungen starke Botschafter:innen für die Teilhabe von Menschen mit Beeinträchtigungen. Gemeinsames Theater aus der Region, für die Region.

  

• Silber: Askö Ebelsberg (Linz): Inklusive Fußballturniere: Durch das Veranstalten von Fußballturnieren für Menschen mit verschiedensten Beeinträchtigungen werden Barrieren abgebaut und es entstehen Freundschaften weit über die Landesgrenzen hinaus. Mit der Organisation dieser Turniere durch Jugendliche in schweren Lebensphasen und deren Eltern, wird diesen ein neuer Blickwinkel auf den Sport und eine positive persönliche Entwicklung ermöglicht.

  

• Bronze: Nessi-Verein Wasserspaß (Linz): Inklusive Schwimmkurse: Spaß im Wasser für alle: Egal welchen Alters und mit oder ohne Beeinträchtigung. Die Schwimmkurs vom Nessi – Verein Wasserspaß zeigen einen hohen Inklusionsgrad bereits ab jungen Jahren und holen Menschen mit Beeinträchtigung in die Mitte der Gesellschaft. Eltern erleben Stunden der Freude und Entspannung.