Blumenerde im Vergleich
Die Konsumentenschützer der Arbeiterkammer OÖ haben insgesamt 21 Blumenerden stichprobenartig aus dem Handel (Hofer, Interspar, Merkur, Lidl, Hellweg, Sandner Floristik, Hornbach, Bauhaus, Dehner und Bellaflora) gekauft und von den Labors der Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH (AGES) untersuchen lassen.
Anhand der makroskopischen Prüfung und Kennzeichnung wurden die Proben in 3 Gruppen unterteilt: hoher Torfgehalt von 80 bis 100 Prozent (sechs Proben), torfreduziert mit 40 bis 70 Prozent Torfanteil (zwölf Proben) und torffrei (drei Proben).
Preis sagt nicht zwingend etwas über die Qualität
Grundsätzlich zeigte der 15-tägige Kressewachstumstest, dass auch günstige Erden gut abschneiden können. Im Großen und Ganzen lagen die qualitativ hochwertigeren Erden allerdings im höherpreisigen Segment.
Der Großteil der im Handel befindlichen Blumenerden enthält Torf. Doch der Torfabbau zerstört die über Jahrtausende gewachsenen Moore, wodurch Lebensraum für bedrohte Pflanzen und Tiere verloren geht und große Mengen an Treibhausgasen freigesetzt werden. Die umweltfreundlicheren Alternativen im Test enthielten als Ausgangsmaterialien Grünschnittkompost und Qualitätskomposte nach Kompostverordnung, stabilisierte Holz- und Kokosfasern, organische und mineralische Dünger, Lava und Kalk zur Einstellung des pH Wertes.
Insgesamt zeichneten sich knapp die Hälfte der getesteten Produkte durch einen guten Wachstumstest aus (darunter 2 von 3 torffreien, 5 von 6 torfbasierten und 3 von 12 torfreduzierten Proben). Ausreichend gut wuchs die Kresse auf dem dritten im Test befindlichen torffreien Produkt und auf drei der torfreduzierten Erden. Sieben Proben (darunter ein torfbasiertes und sechs torfreduzierte Produkte) wurden im Wachstumstest als mangelhaft bewertet.
Folgende Parameter flossen in die Endbewertung mit ein: Pflanzenverträglichkeit (Wachstumstest), makroskopische Prüfung der Ausgangsmaterialien, Wasserkapazität, Nährstoffzusammensetzung (Stickstoff, Phosphor und Kalium), Salz, Natrium und Chloridgehalt, Prüfung auf Unkrautsamen und austriebsfähige Pflanzenteile, Füllmenge und Deklaration. Für die anschließende Bewertung wurden die Düngemittelverordnung 2004 bzw. die ÖNORM S2203, S2021 und EN12580 herangezogen.
Tipps der Konsumentenschützer
Torffreie Produkte bevorzugen! Torf ist kein zwingend notwendiger Bestandteil guter Blumenerde wie dieser Test zeigt.
Erde kühl und trocken lagern! Pflanzen benötigen vor allem Stickstoff für ein optimales Wachstum. Dieser wird jedoch bei warmer und feuchter Lagerung verbraucht. Dies gilt auch für die Lagerung im Geschäft. Vorsicht daher bei sehr schweren Säcken, der Inhalt ist wahrscheinlich zu nass.
Pflanzen in torffreien Erden häufiger gießen! Pflanzen in torffreien Erden müssen aufgrund der geringen Wasserspeicherfähigkeit häufiger gegossen werden.
Düngen! Besonders blühfreudige Pflanzen benötigen viel Düngung. Daher sollte man rechtzeitig zu düngen beginnen (3 bis 4 Wochen nach dem Einpflanzen).
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