„SMARTbeetle“
Künstliche Intelligenz soll Borkenkäfer austricksen

- Borkenkäfer beschäftigen auch die Wissenschaft.
- Foto: HenrikL/PantherMedia
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Das Interreg-Projekt SMARTbeetle zielt auf die Entwicklung umweltfreundlicherer Lockstoffe gegen den Borkenkäfer ab. Mithilfe künstlicher Intelligenz sollen effektivere Fallen entwickelt werden, um das Waldsterben in Österreich und Tschechien einzudämmen.
OÖ. Steigende Temperaturen und Dürreperioden begünstigen die Vermehrung des Borkenkäfers (Ips typographus). Dies führt zu massivem Waldsterben. „Die heimische Holzwirtschaft steht durch den vermehrten Borkenkäferbefall vor großen Herausforderungen. Mit innovativen Ansätzen wollen wir die Gesundheit unserer Wälder langfristig sichern“, sagt Klara Stadler, Projektmanagerin beim Building Innovation Cluster.
Grenzen konventioneller Methoden erreicht
Herkömmliche Methoden wie das Entfernen befallener Bäume oder der Einsatz von Pestiziden erwiesen sich als unzureichend. Die seit Jahrzehnten in Fangfallen verwendete Pheromonlösung Pheroprax A habe ihre Grenzen erreicht. Das Projektteam von SMARTbeetle (Smell-based Molecular Artificial Intelligence to Fight Bark Beetle) will mit modernen biologischen Methoden und künstlicher Intelligenz optimierte Pheromonmischungen entwickeln, um die Effektivität von Fallen zu steigern und Nichtzielarten zu schonen. Dadurch soll nicht nur die Waldsterberate reduziert, sondern auch auch der Einsatz von Pestiziden verringert werden.
„Künstliche Intelligenz wirkt als Booster für die Entwicklung von Pheromonfallen, indem sie Vorhersagemodelle für Rezeptor-Liganden-Interaktionen bereitstellt. Durch das Screening von Tausenden potenzieller Pheromonkandidaten können die vielversprechendsten Varianten gezielt in Laborexperimenten und Feldversuchen getestet werden, was wertvolle Ressourcen spart und die Entdeckung effektiverer Lockstoffe aus einem größeren Kandidatenpool ermöglicht“,
erklärt Manuela Geiß, Senior Researcher Data Science beim Software Competence Center Hagenberg (SCCH).

- So sieht eine herkömmliche Borkenkäferfalle aus.
- Foto: LUCKAAKCUL/PantherMedia
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Projektpartner aus Österreich und Tschechien
Das Konsortium, angeführt vom Software Competence Center Hagenberg, besteht aus sieben Partnern in Österreich und Tschechien. Simona Standler vom Softwarepark Hagenberg hebt die Bedeutung der grenzüberschreitenden Kooperation und den Datenaustausch für die Überwachung der Borkenkäferpopulationen hervor. Man sei überzeugt, dass der Austausch von Daten und Erfahrungen zu verbesserten Überwachungsmaßnahmen und frühzeitigen Gegenmaßnahmen führe. Das Projekt läuft von Dezember 2024 bis November 2028 und wird von der Europäischen Union im Rahmen des Interreg-Programms Österreich – Tschechien gefördert.
Die Projektpartner:
- Software Competence Center Hagenberg GmbH (AT)
- FH OÖ Research and Development (AT)
- TU Vienna (AT)
- University of South Bohemia (CZ)
- Business Upper Austria (AT)
- Mendel University Brno (CZ)
- Forestry and Game Management Research Institute (CZ)


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