Bienenmonitoring
Überraschend große Bienenvielfalt in Oberösterreich

Eine Biene auf einer Witwenblume. | Foto: Bienenzentrum OÖ
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  • Eine Biene auf einer Witwenblume.
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Kaum jemandem ist klar, wieviele verschiedene Bienen- und Hummelarten es eigentlich gibt. Bei einem Schauversuch des Bienenzentrums Oberösterreich in St. Florian bei Linz konnte man nun ganze 66 Arten von Bienen und Hummeln nachweisen, darunter auch sehr seltene.

OÖ. In der Nähe der HLBLA (Landwirtschaftsschule) St. Florian wurden 2019 und 2020 mehrere mehrjährige Blühstreifen angelegt. Um herauszufinden, wie sehr sie sich auf die Bienenfauna auswirken, wurde 2020 von Lorenz Gunczy ein Wildbienen-Monitoring begonnen, das 2021 von Martin Schwarz fortgeführt wurde. Zwischen Ende Mai und August erfolgten vier Begehungen. Die nützlichen und beliebten Insekten wurden dabei Tier für Tier gezählt, bestimmt und katalogisiert. 

Wahrscheinlich noch mehr Arten

Im Jahr 2021 konnte mit 59 Bienen- und sieben Hummelarten eine noch größere Vielfalt nachgewiesen werden als 2020 – „eine überraschend hohe Anzahl“, wie Schwarz im Abschlussbericht vermerkte. Einige der erfassten Arten seien sogar selten bzw. gefährdet. Da sich die Untersuchung auf nur vier Tag beschränkte, sei zudem davon auszugehen, dass sich noch mehr verschiedene Arten in den Blühstreifen tummelten. Zum Vergleich: In klimatisch günstigeren Regionen in Niederösterreich und dem Burgenland hat man zuletzt 71 verschiedene Bienen- und Hummelarten gesichtet.

Blühstreifen bei St. Florian. | Foto: Bienenzentrum OÖ
  • Blühstreifen bei St. Florian.
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Nistplatzangebot wesentlich

Auffallend sei gewesen, dass Bienenarten, die in Stängeln oder Totholz nisten, trotz ausreichendem Blütenangebot nicht so häufig gesichtet wurden. Als Grund dafür sieht Schwarz schlicht das Fehlen von geeigneten Nistplätzen in Flugnähe zu den Blühstreifen. Insektenhotels, Hummelburgen und ähnliches dürften also durchaus ein gutes Mittel sein, um der Biodiversität etwas nachzuhelfen.

„Wir fliegen auf Bienen“

„Wir fliegen nicht erst seit gestern auf Bienen“, erklärte Agrar-Landesrätin Michaela Langer-Weninger im Jänner stolz und verwies damit auf die jahrelange Unterstützung des Bienenzentrums OÖ durch das Land Oberösterreich. „Das Agrarressort ist seit Anfang an zentraler Partner des Bienenzentrums – und wird es auch weiterhin bleiben. Unser gemeinsames Ziel: Eine brummende Artenvielfalt mit vielen fleißigen Bienen, die auf Oberösterreichs Feldern bestäuben und damit zur Ernährungssicherheit im Land beitragen.“

Eine Hummel auf einer Wiesen-Flockenblume. | Foto: Bienenzentrum OÖ
  • Eine Hummel auf einer Wiesen-Flockenblume.
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Bienen, Biodiversität und Bildung

Wertvolle Arbeit in der Umsetzung dieses Ziels leisten die vier Mitarbeiterinnen des Bienenzentrums OÖ. Ihr Arbeitsprogramm für 2022 im Jänner von den Stakeholdern des Bienenzentrums OÖ, darunter das Land und die Landwirtschaftskammer Oberösterreich, genehmigt und beschlossen. „Wir sind voller Motivation und setzen auch heuer auf ein vielfältiges Programm. Dabei stehen die drei Bs im Zentrum: Bienen, Biodiversität und Bildung“, so Elisabeth Lanzer, die Leiterin des Bienenzentrums OÖ.

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