Fischbestand unbeeinflusst
WWF fordert Fischotter Jagdstopp, Fischereiverband widerspricht

Eine Menge von rund zehn Prozent seines eigenen Körpergewichts frisst ein ausgewachsener Fischotter täglich. | Foto: chrisdorney/PantherMedia
  • Eine Menge von rund zehn Prozent seines eigenen Körpergewichts frisst ein ausgewachsener Fischotter täglich.
  • Foto: chrisdorney/PantherMedia
  • hochgeladen von Ingo Till

Der OÖ Landesfischereiverband widerspricht den Forderungen des WWF Österreich, die Fischotter-Verordnung aufzuheben und betont die Notwendigkeit eines aktiven Wildtiermanagements zum Schutz heimischer Arten.

OÖ. In einer aktuellen Stellungnahme reagiert der Oberösterreichische Landesfischereiverband (OÖLFV) auf die Pressemitteilung des WWF Österreich, die eine Aufhebung der "Fischotter-Verordnung" und eine Renaturierungs-Offensive fordert. Während man sich bei der Renaturierung einig ist, betont der OÖLFV die Notwendigkeit des Eingriffs in das „gestörte natürliche Gleichgewicht unserer Kulturlandschaft“ und kritisiert die aus seiner Sicht vereinfachte Darstellung der Otter- und Fischbestandsentwicklung durch den WWF. 

Population seit 2012 mehr als verdoppelt

Laut Land Oberösterreich ist der Bestand seit 2012 von 200 bis 300 erwachsenen Tieren auf etwa 646 Fischotter angewachsen. Im Entnahmejahr 2022/2023 seien 17 Fischotter im Rahmen der Kontingente entnommen worden. Weitere zehn Exemplare entfielen auf Fallwild – heißt, sie sind auf natürliche Art und Weise oder zumindest ohne Einwirken eines Jägers gestorben. Genaueres zu den Entnahmekontingenten gibt es hier.

WWF: Trotz weniger Otter nicht mehr Fische

Gegen die weitere Bejagung der Fischotter spricht für den WWF, dass trotz der Entnahme einiger Fischotter kein unmittelbarer Anstieg bei den Fischpopulationen verzeichnet worden sei. Die Gründe für die teils sogar abnehmenden Fischbestände sieht der WWF anderswo: Wasserkraftwerke, Flussbegradigungen, Uferverbauungen und Querbauwerke. Hinzu kommen die Folgen der Klimakrise: Höhere Wassertemperaturen begünstigen die Ausbreitung von Krankheiten und beeinträchtigen den Bruterfolg. Auch Schadstoffe wie Antibiotika und Pestizide im Wasser führen zum Rückgang der Fischbestände, so der WWF. Vonseiten der Fischer wird hingegen vermutet, dass schlicht zu wenige Fischotter getötet wurden.

Fischotter fressen jährlich 150 Tonnen Fisch

Auch für den Erhalt bedrohter Fischarten seien Managementmaßnahmen unerlässlich, heißt es vom OÖLFV. Kritisiert wird auch die Haltung des WWF zum Fraßdruck des Fischotters auf Amphibien und Wasservögel. Studien zufolge frisst ein ausgewachsener Fischotter bis zu ein Kilogramm Fisch oder andere Wassertiere täglich – der Verband meldet einen jährlichen „Biomasseverlust“ von mindestens 150 Tonnen Fisch.

Jagd auf Fischotter ab Herbst erlaubt
Anzeige
Foto: Cityfoto
8

Innovationen von morgen
"Lange Nacht der Forschung“ am 24. Mai

Unter dem bundesweiten Motto „Mitmachen. Staunen. Entdecken.“ bietet Oberösterreich bei der elften Auflage der Langen Nacht der Forschung 2024 (#LNF24) am Freitag, 24. Mai 2024 von 17 bis 23 Uhr ein breit gespanntes LIVE-Programm. In zehn Regionen in Oberösterreich laden rund 140 Hochschulen, Forschungseinrichtungen, Technologiezentren und innovative Unternehmen dazu ein, einen Blick in die faszinierende Welt der Forschung zu werfen. Auf Entdecker:innen jeden Alters wartet ein...

Kommentare

?

Du möchtest kommentieren?

Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.

UP TO DATE BLEIBEN

Aktuelle Nachrichten aus Oberösterreich auf MeinBezirk.at/Oberösterreich

Neuigkeiten aus deinem Bezirk als Push-Nachricht direkt aufs Handy

BezirksRundSchau auf Facebook: MeinBezirk.at/Oberösterreich - BezirksRundSchau

BezirksRundSchau auf Instagram: @bezirksrundschau.meinbezirk.at

ePaper jetzt gleich digital durchblättern

Storys aus deinem Bezirk und coole Gewinnspiele im wöchentlichen MeinBezirk.at-Newsletter


Du willst eigene Beiträge veröffentlichen?

Werde Regionaut!

Jetzt registrieren

Du möchtest selbst beitragen?

Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.