Keine Einigung im Ärztegehaltsstreit
Auch die vierte Verhandlungsrunde zwischen Landeshauptmann Josef Pühringer und der Ärztekammer Oberösterreich rund um Präsident Peter Niedermoser brachte heute keine Einigung. Sowohl Ärztekammer als auch Pühringer berichteten unabhängig von einander auf Pressekonferenzen von unüberbrückbaren Differenzen. Speziell die heutige Verhandlung am Vormittag war sehr emtional und lautstark.
Pühringer hatte zwei Angebote bezüglich der Gehaltsstruktur vorgelegt. Ärztekammerpräsident Peter Niedermoser kritisierte, dass man keine Chance gehabt habe, die Zahlen zu überprüfen. „Wir können nicht etwas kaufen, von dem wir nicht wissen, was drinnen steht", so Niedermoser. Das Gehaltsschema sei "weit weg" von international vergleichbaren Gehältern. Pühringer selbst sprach von einem "ordentlichen Angebot, das auch strukturell einiges verändert".
Nächster Versuch am Samstag
Überschattet waren die Gespräche von der gestrigen Schließung der Ambulanz in Ried. Dafür hatte Pühringer kein Verständnis. "Das schafft nur Unsicherheit bei den Patienten." Dass er den dortigen Ärzten mit Repressalien gedroht habe, wies er zurück. Dieser Umstand war auch ausschlaggebend, dass Pühringer den Aussprüch tätigte "Dann haue ich euch in die Pfanne, dass das Fett sprritzt", für den er sich später auch auf einer Pressekonferenz entschuldigte. SPÖ-Landesgeschäftsführer Peter Binder zeigte sich über diese Aussage "entsetzt".
Die nächste Verhandlungsrunde ist für diesen Samstag, 13 Uhr festgelegt. Sollte es generell zu keiner Einigung kommen könnte der Landtag auf Basis einer Vorlage der Landesregierung eine neue Regelung ohne Einverständnis der Ärztevertreter beschließen. Dem Vernehmen nach sind zudem in einigen weiteren Spitälern Ambulanzschließungen angedacht.
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